Interview Philipp Hoppe, Rohde & Schwarz „In der Leistungsmessung sind mehr als vier analoge Kanäle notwendig“

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Seit zwei Jahren hat Rohde & Schwarz die MXO-Serie im Programm. In den Oszilloskopen arbeitet ein im eigenen Haus entwickelter ASIC, der für eine schnelle Signalverarbeitung sorgt. In Zukunft könnte der ASIC auch in anderen Geräten zum Einsatz kommen.

Im Jahr 2022 hat Rohde & Schwarz das erste Mitglied seiner Oszilloskop-Familie MXO vorgestellt: das MXO 4 mit vier analogen Eingängen und einer vertikalen Auflösung von 12 Bit.

Ein Jahr später kam das MXO 5 auf den Markt. Bei diesem Oszilloskop stehen dem Anwender neben vier auch acht analoge Eingänge bereit. Außerdem stehen für die Oszilloskop-Modelle verschiedene Upgrade-Funktionen bereit.

Details über die Position der Oszilloskop-Familie im Produktportfolio von Rohde & Schwarz sowie einen Ausblick gibt Philipp Hoppe. Er ist zuständiger Produktmanager für die MXO-Familie.

Herr Hoppe, ein Jahr nach dem R&S MXO 4 bringt Rohde & Schwarz jetzt das R&S MXO 5 auf dem Markt. Ist geplant, die Familie weiter zu führen?

Mit der Einführung des MXO 4 haben wir eine komplett neue Oszilloskop-Serie auf den Markt gebracht. Wir planen, diese Familie in den nächsten Jahren kontinuierlich zu erweitern. Konkrete Details dazu können wir heute leider noch nicht bekannt geben.

Können Sie ein paar technische Details zum selbst entwickelten ASIC benennen? Ist geplant, auch weitere Geräte mit dem ASIC zu bestücken?

Der im Oszilloskop R&S MXO 5 verwendete ASIC mit einer Datenrate von 200 GBit/s ist für eine schnelle Signalverarbeitung ausgelegt. Nur so erreicht ein achtkanaliges Oszilloskop 4,5 Mio. Erfassungen pro Sekunde und mehr als 18 Mio. Messkurven pro Sekunde bei Mehrkanalbetrieb. Damit ist sichergestellt, dass auch feine Signaldetails und seltene Ereignisse mit höchster Präzision erfasst werden.

Die hohe Verarbeitungsgeschwindigkeit kommt auch der Spektrumanalyse zugute: So erreicht das neue Oszilloskop eine bahnbrechende FFT-Leistung von 45.000 FFTs pro Sekunde und damit eine hervorragende Signaldarstellung im Frequenzbereich. Dies ist insbesondere für Anwendungen wie EMV- und Oberschwingungstests von großem Vorteil.

Die Entwicklung eines solchen ASICs ist extrem zeit- und kostenintensiv und eine schnelle Signalverarbeitung ist für viele Geräte ein wichtiges Feature. Es besteht daher der klare Wunsch, den ASIC in verschiedenen Geräten einzusetzen.

Mit dem R&S MXO 5 bietet Rohde & Schwarz jetzt außerdem acht analoge Eingänge an. Wie kam es zu diesem Schritt und was bietet das dem Anwender für Vorteile?

Seit einigen Jahren sehen wir immer wieder den Bedarf nach mehr analogen Kanälen. Insbesondere für Leistungsmessungen an Designs werden für viele Anwendungen mehr als vier Kanäle benötigt. Auch hierfür wollen wir eine Lösung anbieten.

Feine Signaldetails und seltene Ereignisse sollen sich jetzt noch besser aufspüren lassen. Wie lässt sich das erreichen?

Aufgrund der Geschwindigkeit des Instruments von 4,5 Mio. Erfassungen pro Sekunde ist es möglich, auch bei seltenen Ereignissen zu triggern und diese nicht zu verpassen. Damit ist es möglich, bis zu 99 Prozent der Signalaktivität in Echtzeit zu erfassen und somit auch sehr seltene Ereignisse zu finden.

Wird es eine Fortsetzung mit einem MXO 6 geben oder was planen Sie mit der MXO-Familie in Zukunft?

Wir planen, die R&S MXO-Familie weiter auszubauen, können aber zum jetzigen Zeitpunkt noch keine konkreten Angaben machen.

Oszilloskop-Serie

R&S MXO 4 mit mehr Speicher und höherer vertikaler Auflösung

Oszilloskop-Familie

R&S MXO 5 mit acht Kanälen und 4,5 Mio. Erfassungen pro Sekunde

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