Förderung für Batterietechnologie Projekt Entise will Na-Ionen-Batterietechnologie mit Blick auf industrielle Skalierbarkeit vorantreiben

Von Susanne Braun 2 min Lesedauer

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Unter der Koordination von Energiespeicher-Konzern Varta haben sich 15 Unternehmen und Hochschulen für das geförderte Projekt Entise zusammengetan. Das Ziel ist, eine leistungsstarke, kostengünstige und umweltfreundliche Zellchemie für Natrium-Ionen-Batterien zu entwickeln und sie in funktionsfähige Zellformate zu übertragen.

Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (Mitte) mit dem Projekt-Konsortium von ENTISE mit Dr. Nicolas Bucher, Head of Funded Projekts, VARTA AG (3. von links) und dem CTO der VARTA AG, Rainer Hald (4. von links).
Bundesforschungsministerin Bettina Stark-Watzinger (Mitte) mit dem Projekt-Konsortium von ENTISE mit Dr. Nicolas Bucher, Head of Funded Projekts, VARTA AG (3. von links) und dem CTO der VARTA AG, Rainer Hald (4. von links).
(Bild: DUCKEK)

Für den Antrieb der Energiewende werden nicht nur mehr E-Fahrzeuge im Verkehr und Anlagen zur Gewinnung von erneuerbaren Energien benötigt, es müssen auch Technologien und Systeme entworfen und gebaut werden, um die gewonnenen Energien speichern und transportieren können. Das ist notwendig, um eine Stabilität des Stromnetzes zu gewährleisten und Überlastungen vorzubeugen.

In Deutschland gibt es inzwischen mehrere Energiegroßspeicherprojekte; in den meisten Fällen werden dabei Li-Ionen-Batterien verbaut. Inzwischen aber suchen Batterieentwickler nach Speichertechnologien, die sich kostengünstiger herstellen lassen, insbesondere deswegen, weil die verwendeten Ressourcen billiger und vor allem weniger selten sind. Im Rampenlicht steht deswegen seit einigen Jahren die Entwicklung von Na-Ionen-Batterien. Natrium ist ein weitverbreitetes chemisches Element und eines der häufigsten Alkalimetalle. Es ist in vielen natürlichen Ressourcen vorhanden, primär in Form von Natriumchlorid (Kochsalz), das in großen Mengen in Meeren, Salzseen und Gesteinen vorkommt. Die weltweite Verfügbarkeit von Natrium ist daher enorm.

Die weltweiten Bemühungen rund um die Entwicklung und anschließende Skalierung von Na-Ionen-Batterietechnologien haben in den vergangenen Jahren spürbar zugenommen. Auch in Deutschland wurde einem passenden Projekt am 2. Mai 2024 der Startschuss gegeben, nämlich mit der Übergabe eines staatlichen Förderbescheids. Für Projekt Entise schließen sich unter der Koordination des Batteriespeicher-Unternehmens Varta 15 Unternehmen und Hochschulen zusammen, um die Entwicklung von Na-Ionen-Technologien vornehmlich mit Blick auf die industrielle Skalierbarkeit voranzutreiben.

Industriell verwertbare und skalierbare Zellen

Projekt Entise (Entwicklung der Natrium-Ionen-Technologie für Industriell Skalierbare Energiespeicher) schickt sich an, die industrielle Skalierbarkeit der Na-Ionen-Batterietechnologie zu beweisen, um sie nicht nur für den Einsatz in E-Fahrzeugen, sondern auch für die Industrie attraktiv zu machen. Entsprechend stehen die Weiterentwicklung bestehender Materialkonzepte und Prozesse im Vordergrund.

So sollen etwa die Speicherkapazitäten der Kathode und Anode verbessert sowie die verwendeten Materialien, insbesondere die Elektrolyte, optimiert werden. Ziel ist es ebenfalls, durch die Forschungs- und Entwicklungsbemühungen der Unternehmen und Universitäten die Zyklenstabilität der Technologie sicherzustellen. Denn natürlich klingen Na-Ionen-Speicher nach einer tollen Idee, allerdings nur, solange sie mit der Performance anderer, bereits bewährter Batterietechnologien mithalten können. Entsprechend muss eine stabile Leistung der Zellen nach vielfachem Be- und Entladen gewährleistet werden. „Ein zentraler Bestandteil des Projektes wird die Herstellung ausreichender Mengen der notwendigen Materialien sein, um daraus einzelne belastbare Labormuster bis hin zu Prototypen im Rundzelldesign zu bauen“, teilt Varta als Initiator und Koordinator des Projekt Entise mit.

Ziel: Skalierung

In der letzten Phase des Projektes geht es um die Hochskalierung der Einzelkomponenten und den Transfer aus der Laborumgebung in den vorindustriellen Bereich. Das finale Produkt soll eine Kleinserie von Rundzellen für eine belastbare Eigenschaftsbewertung für den Einsatz etwa in E-Fahrzeugen und Stationärspeichern sein.

Das Projekt startet am 1. Juni 2024 und soll bis Mitte 2027 abgeschlossen sein. Die deutsche Regierung unterstützt Projekt Entise mit einer Förderung durch das Bundesministerium für Forschung und Bildung in Höhe von 7,5 Millionen Euro. (sb)

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