Industrie PC Kundenspezifischer Panel-PC aus dem Baukasten

Ein Gastbeitrag von Jens Kieselbach* 3 min Lesedauer

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Industrielle Panel-PCs nach individuellen Kundenwünschen müssen nicht kompliziert und teuer sein. Ein Unternehmen ermöglicht individuelle Konfigurationen aus dem Baukasten.

Panel-PC nach Maß: Die BlackLine-Serie besteht einerseits aus Standard- und Katalogmodellen, andererseits können individuelle Features integriert werden.
Panel-PC nach Maß: Die BlackLine-Serie besteht einerseits aus Standard- und Katalogmodellen, andererseits können individuelle Features integriert werden.
(Bild: Gett)

Im Jahr 2023 hatte Gett erstmals eine eigene Panel-PC-Produktlinie auf den Markt gebracht, die auf konkrete Kundenanfragen zurückging. Ziel war es, die unterschiedlichen Anforderungen an einen Industrie-PC zu bündeln. Dies betraf nicht nur technische Spezifikationen, sondern auch Preis und Lieferzeit. Insbesondere die Möglichkeit, kundenspezifische Features kostengünstig und ohne aufwendiges Projektmanagement zu realisieren, stand im Mittelpunkt der Konzeption.

Bei der Konzeption einer Panel-PC-Serie, in die sich kostengünstig individuelle Features implementieren lassen, war ein offener Entwicklungsprozess nötig. Lead-Kunden unterstützten dabei durch aktive Mitarbeit am Pflichtenheft, permanenten Feedbacks und Testläufen. Das Ergebnis war ein Lastenheft mit zum Teil stark divergierenden Spezifikationen, die unmöglich in einem Gerät zusammengefasst werden konnten.

So liefen sehr unterschiedliche Anforderungen an die Schnittstellen, die Bedienelemente, das Oberflächendesign oder die Rechenleistung auf. Die Paradoxie, individuelle Anforderungen in Standards zu überführen, bildete daher den Kern der Entwicklung einer neuen Geräteserie.

Geräteversionen als Standard- und Katalogmodelle

Die initiale Serie ist mit einer Bildschirmdiagonale von 21.5'' verfügbar; eine 18.5''-Variante ist in Vorbereitung.
Die initiale Serie ist mit einer Bildschirmdiagonale von 21.5'' verfügbar; eine 18.5''-Variante ist in Vorbereitung.
(Bild: Gett)

Das Ergebnis ist eine Panel-PC-Serie, die unter der Marktbezeichnung BlackLine firmiert. Dabei handelt es sich um eine Produktplattform, die zum einen verschiedene Geräteversionen als Standard- und Katalogmodelle umfasst. Zum anderen wurde eine Liste erarbeitet, die individuelle Features als Katalogartikel anbietet und die den Standardmodellen hinzugefügt werden können. Die rein kundenspezifische Umsetzung von Modifikationen komplettiert das Plattformkonzept.

Die Produktplattform umfasst Panel-PC für den Einsatz an Maschinen und Anlagen zur Prozessdatenvisualisierung. Sie baut auf einem x86-Controller auf und ist damit für Windows und Linux geeignet. Das flache, robuste Gehäuse der Modelle ist über eine VESA-Aufnahme montierbar. Die initiale Serie ist mit einer Bildschirmdiagonale von 21.5'' verfügbar; eine 18.5''-Variante ist in Vorbereitung.

Kontextuelle, kapazitive Tastenkonsole an der Unterseite

An der Unterseite der Panel-PC-Serie befindet sich eine kontextuelle, kapazitive Tastenkonsole.
An der Unterseite der Panel-PC-Serie befindet sich eine kontextuelle, kapazitive Tastenkonsole.
(Bild: Gett)

Die Bedienung erfolgt kapazitiv. Neben einem PCAP-Touch für die Displaybedienung besitzen die Geräte eine kontextuelle, kapazitive Tastenkonsole an der Unterseite des Gerätes. Diese zusätzliche Bedienfront kann mit verschiedenen Funktionselementen kombiniert werden; die Basisversion enthält sechs kapazitive Tasten. Für den Einsatz im Maschinenbau verfügen die BlackLine-Geräte über einen Schutzgrad von IP65 und sind somit staub- und spritzwassergeschützt. Die Basismodelle der 21.5''-Reihe sind wahlweise mit Intel Core i5 oder Intel Celeron, mit oder ohne Not-Aus-Taster sowie mit oder ohne WLAN-Interface verfügbar. Ein integriertes NFC-/RFID-Modul gehört zudem zur Standardausstattung, das zum Beispiel den Log-In am Gerät ermöglicht.

Auf Ebene der Schnittstellen sind die Panel-PC standardmäßig mit einer Spannungsversorgung, einem Anschluss für einen zweiten Monitor, einem seriellen Ausgang, sowie zwei Ethernetports und USB-Anschlüssen ausgestattet.

Spezifische Anforderungen ohne eigenen Projekt

Für individuelle Anforderungen wurden zusätzliche Optionen standardisiert und in weitere Grundgeräte integriert. Der Vorteil liegt beispielsweise darin, dass bei kundenspezifischen Anforderungen kein eigenes Projekt eröffnet werden muss, was den Aufwand und die Kosten deutlich reduziert und die Lieferzeit optimiert.

Neben dem Grundmodell werden somit weitere Standardgeräte mit diesen Features angeboten:

  • Integration eines Not-Aus-/Not-Halttaster,
  • Integration eines WLAN-Moduls (installiertes WLAN-Modul inkl. zwei Antennen) und
  • Integration eines Not-Aus-/Not-Halttaster und WLAN.

Als pauschalbepreiste Individualisierungen, die zum jeweiligen Katalogmodell hinzugebucht werden können, stehen derzeit diese zur Verfügung:

  • Printmodifikationen der Bedienleiste (Tastensymbole),
  • Bedruckung mit einem Kundenlogo und
  • Modifikationen der Bedienleiste (Tastenbeleuchtungsfarben, -codes, -timings, Blinken).

Die Liste an Pauchalpreismodifikationen bleibt dynamisch und wird in den nächsten Monaten weiter ausgebaut. Dieser Ansatz macht die Panel-PC-Serie BlackLine skalierbar, da stets auf einem Basismodell aufgesetzt wird. Zudem wird das Zubehörportfolio schrittweise erweitert. In Planung sind beispielsweise eine Tastaturablage und ein zweites Display im gleichen Design.

Rein individuelle Kundenprojekte sind möglich

Notaustaster auf der Vorderseite: Neben verfügbaren Standardmodellen sind rein kundenspezifische Modelle möglich.
Notaustaster auf der Vorderseite: Neben verfügbaren Standardmodellen sind rein kundenspezifische Modelle möglich.
(Bild: Gett)

Neben den verfügbaren Standardmodellen und pauschal bepreisten Individualisierungen ist die rein kundenspezifische Umsetzung von Kundenwünschen der dritte Baustein des Plattformkonzeptes. Spezielle Vorgaben wie Änderungen der Bauform, des mechanischen Designs oder der Elektronikarchitektur werden durch ein kundenspezifisches Projektmanagement realisiert.

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Dieses kann einfach auf die Basismodelle aufsetzen, die die Prozesse effektiv und kostengünstig gestalten. Aus den kundenspezifischen Projekten ergeben sich wiederum Rückmeldungen über mögliche Verbesserungen oder Ergänzungen. Dies gilt sowohl für die Standardmodelle als auch für pauschal bepreiste Modifikationen.

Die aktuelle Weiterentwicklung der IPC-Produktplattform BlackLine folgt dem Feedback aus den relevanten Teilmärkten. Das Konzept bleibt dabei offen und anpassungsfähig. In den nächsten Monaten werden weitere Modifikationen zum Festpreis hinzukommen, die von der Mechanik bis zur Firmware reichen können. Ebenso können bei speziellen Anforderungen kundenspezifische Projekte ressourcenschonend und effizient aus dem Grundgerät heraus initiiert werden.

Die Verzahnung von Basismodellen, Standardmodifikationen und rein kundenspezifischen Varianten macht die Produktplattform BlackLine skalierbar, dynamisch und zukunftsfähig. (heh)

* Jens Kieselbach, Innovation and Technology bei Gett Gerätetechnik.

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