Beitrag zum Umweltschutz PVC-freie Kabelkonfektionen einfach realisieren

Von Barbara Schanda* 3 min Lesedauer

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Wer in der Kabelbranche tätig ist weiß, dass PVC eine große Rolle spielt. Viele Hersteller verwenden PVC als Material für die äußere Ummantelung von Kabeln, weil es haltbar, vielseitig und kostengünstig ist. Aber es geht auch anders.

PVC-freie Kabel: 
Sinbon stellt über 90 Prozent seiner EV-​
Ladekabel aus PVC freien Materialien her.
PVC-freie Kabel: 
Sinbon stellt über 90 Prozent seiner EV-​
Ladekabel aus PVC freien Materialien her.
(Bild: Chesky_W/Codico)

So einfach und gewohnt die Verwendung des Kunststoffes PVC (Polyvinylchlorid) als Kabelmantel auch ist, gibt es aus umweltschutztechnischen Aspekten einiges zu bedenken. Denn PVC wurde von Greenpeace International als „giftiger Kunststoff“ klassifiziert. Das Material kann bei der Herstellung, Anwendung und Entsorgung Giftstoffe freisetzen, die für den menschlichen Körper schädlich sind.

Bei der Herstellung kann der Hauptrohstoff Vinylchlorid austreten. Dies stellt zweifellos ein Gesundheitsrisiko für die Beschäftigten in den Fabriken dar. Außerdem ist es unmöglich das Produkt am Ende seines Lebenszyklus zu recyceln. Dieser Umstand stellt eine noch größere Belastung für die Umwelt dar.

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Mit dem wachsenden Bewusstsein für den globalen Umweltschutz in den letzten zwei Jahrzehnten haben Regionen wie die Europäische Union, Nordamerika, Japan und Korea die Unternehmen nicht nur dazu angehalten die Verwendung von PVC-Rohstoffen zu reduzieren, sondern auch höhere Umweltanforderungen an ihre Produkte gestellt. Dies hat Unternehmen dazu veranlasst, aktiv umweltfreundliche Produkte zu entwickeln.

PVC-freie Materialien: Die Alternativen TPE und TPU

Der Elektronikspezialist Sinbon aus Taiwan, wichtiger Hersteller des Design-In Distributors Codico, hat aktiv in die Entwicklung PVC-freier Materialien investiert, um dem steigenden Bewusstsein für den globalen Umweltschutz Rechnung zu tragen. TPE und TPU sind alternative Materialien für die Produkte der Kunden.

TPE steht für thermoplastische Elastomere. Es handelt sich um ein gummiähnliches Material, welches wiederholt gedehnt werden kann, ohne sich dauerhaft zu verformen. Aufgrund seiner praktischen Eigenschaften wie Ungiftigkeit, gute Verarbeitbarkeit, Weichheit und Wiederverwertbarkeit hat TPE andere Gummimaterialien im Automobilsektor weitgehend ersetzt. TPE ist 30 Prozent leichter als PVC und zu 100 Prozent recycelbar. Im Gegensatz zu PVC, das am Ende des Lebenszyklus zu Abfall wird. Da das TPE-Material leicht zu verarbeiten ist, kann es außerdem den Energieverbrauch der Maschine senken und dazu beitragen, den CO2-Fußabdruck des Produkts zu verringern. Im Vergleich zu PVC und TPU weist TPE eine bessere Hitzebeständigkeit auf, wie in Tabelle 1 gezeigt wird.

Thermoplastisches Polyurethan ist unter der Abkürzung TPU bekannt. Es ist eine Form von TPE, unterscheidet sich jedoch von anderen TPE-Materialien durch verbesserte Eigenschaften wie Elastizität, Beständigkeit gegen Schmiermittel und ausgezeichnete Kälte- und Reibungsbeständigkeit. TPU ist sehr flexibel und kann mit einer Vielzahl von Techniken eingefärbt werden. Im Gegensatz zu anderen Arten von thermoplastischen Elastomeren fühlen sich TPU-Produkte härter und rauer an.

Leitkongress zu Trends und Einsatz moderner Steckverbinder

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(Bild: VCG)

Der Anwenderkongress Steckverbinder beleuchtet praxisorientiert technische Aspekte beim Design und Einsatz moderner Steckverbinder. In Praxis-Workshops vermitteln hochkarätige Experten elektrotechnische Grundlagen, spezifisches Knowhow und helfen bei der Auswahl des richtigen Steckverbinders.

Der Kongress ist eine in Europa einzigartige Veranstaltung, die sich den Themen rund um das Steckverbinder-Design, Design-in, Werkstoffe, Qualifizierung und Einsatz von Steckverbindern widmet.

Aktuell stellt Sinbon über 90 Prozent seiner EV-Ladekabel aus PVC-freien Materialien her. Aber auch Kabelkonfektionen für industrielle Anwendungen sind bereits PVC-frei. Zum Beispiel die für Hirose produzierten Kabelkonfektionen des IX-Steckverbinders (Bild 1).

Der Weg zu PVC-freien Kabelkonfektionen

Die Fertigungsspezialisten aus Taiwan untersuchen seit über einem Jahrzehnt PVC-freie Materialien für Kabelmäntel und helfen ihren Kunden bei der Umsetzung in Produkte. Materialempfehlungen werden in der Anfangsphase von Projekten ausgesprochen. Die hauseigene Rohkabelfertigung inkludiert das Drahtziehen und ist mit einer Vielzahl von Fertigungs- und Prüfwerkzeugen ausgestattet. Damit können Kunden ihre Produkte umweltfreundlicher gestalten. Sinbon nutzt dabei die Vorteile seiner vertikalen Integration. Vom PVC freien Rohkabel bis zur Massenproduktion der Kabelkonfektion kommt alles aus einer Hand. (kr)

* Barbara Schanda ist Produktmanager bei Codico.

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