MicroLED-Neustrukturierung AMS Osram ändert MicroLED-Strategie und spart Arbeitsplätze ein

Von Susanne Braun 2 min Lesedauer

Anbieter zum Thema

Der Verlust des Hauptkunden für das MicroLED-Schlüsselprojekt von AMS Osram hat das Unternehmen dazu gezwungen, die Strategie in dem Bereich komplett zu überdenken. Das Ergebnis der Strategieanpassung wurde nun bekannt gegeben; unter anderem wolle man sich nun auf LEDs für den Automobilbereich fokussieren.

AMS Osram ändert die MicroLED-Strategie nach dem Verlust des Kunden für das Schlüsselprojekt grundlegend.
AMS Osram ändert die MicroLED-Strategie nach dem Verlust des Kunden für das Schlüsselprojekt grundlegend.
(Bild: AMS Osram)

Für die Verantwortlichen von AMS Osram kam der Rückzug eines Großkunden aus dem MicroLED-Projekt überraschend und bedeutet nicht viel weniger als einen Schock. Schließlich hatte das Unternehmen zahlreiche Ressourcen in die Errichtung einer Fabrik im malaysischen Kulim sowie in Forschung und Entwicklung der MicroLED-Strategie investiert. Es war also nur eine Frage der Zeit, dass die Strategie hinsichtlich der MicroLED-Technologie überdacht werden müsse. Das Ergebnis dieser Überlegungen haben die Verantwortlichen von AMS Osram im Rahmen der Informationen zum Q1 des Finanzjahres 2024 präsentiert.

AMS Osram habe ein solides erstes Quartal mit strukturellem Wachstum hingelegt, dennoch müsse im Bereich der MicroLEDs jetzt gespart werden. Die erste Konsequenz aus dem Verlust des Großkunden ist die Reduzierung der Aktivitäten in der MicroLED-Entwicklung sowohl in Malaysia als auch in Deutschland. Man plant, sich indessen auf eine kleine Kernentwicklung zu konzentrieren, die auf Anwendungen im Automobilbereich fokussiert. Als Beispiel werden hochauflösende Frontscheinwerfer-LED-Lösungen genannt. Das bedeutet, dass rund 500 Mitarbeiter weltweit von der Strategieanpassung betroffen sind.

Entlassungen und Rückzug aus der Kulim-Fabrik

Ein Teil der durch die Umstrukturierungen betroffenen Angestellten soll im LED-Bereich beschäftigt werden, um die Position AMS Osrams in dieser Sparte zu stärken. Wie mit dem anderen Teil der Mitarbeiterschaft im MicroLED-Sektor umgegangen wird, haben die Verantwortlichen des Unternehmens nicht mitgeteilt.

Dazu sieht man die Entwicklungen im Bereich dieser noch nicht so richtig marktreifen Technologie inzwischen wohl etwas nüchterner. So heißt es im Geschäftsbericht: „Das neue Marktbild legt auch nahe, dass die Eigenschaften fortschrittlicher, hochleistungsfähiger microLED-Displays in erster Linie zunächst in verschiedenen kleineren Anwendungen eine Rolle spielen werden, die langsamer und später als ursprünglich erwartet skalieren werden.“

Immerhin zeigt man sich im Unternehmen positiv gestimmt, dass man die Bemühungen im MicroLED-Bereich relativ kurzfristig wieder aufnehmen könne, sofern sich ein neuer Hauptkunde für eine Kooperation mit AMS Osram entscheiden sollte. Da im Nachgang der Absage des Großkunden Ende Februar 2024 Ausrüstungsaufträge storniert werden konnten, ließen sich zumindest auch Investitionsausgaben reduzieren.

Dennoch möchte AMS Osram aus dem Sale-and-Lease-Back-Vertrag für die Kulim-8-Zoll-Fabrik aussteigen. Mit hoher Priorität sucht man einen neuen Leasingnehmer, damit die mit dem MicroLED-Projekt verbundenen Unkosten weiter reduziert werden können. Es sei auch weiterhin der Plan, die nicht zum Kerngeschäft von AMS Osram gehörenden Halbleiteraktivitäten zu veräußern. Weitere und detaillierte Informationen dazu finden Sie im Geschäftsbericht von AMS Osram zum 1. Quartal 2024. (sb)

(ID:50022357)

Jetzt Newsletter abonnieren

Verpassen Sie nicht unsere besten Inhalte

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung