Betriebssystem MS-DOS Ein Deal veränderte die Computerwelt

Von Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter 2 min Lesedauer

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Im Jahr 1980 trafen zwei Unternehmen aufeinander, die unterschiedlicher kaum hätten sein können: hier Computer-Gigant IBM, dort Bill Gates Software-Startup Microsoft. Sie schlossen einen Vertrag, der der die Geschichte des Personal Computers grundlegend verändern sollte. Und Microsoft zu einem der wertvollsten Konzerne der Welt machte.

Das Hardware-Unternehmen IBM und die junge Software-Schmiede Microsoft vereinbarten am 6. November 1980 einen Deal. Beide Unternehmen wollten ein Betriebssystem für den in der Entwicklung befindlichen IBM-PC entwickeln.
Das Hardware-Unternehmen IBM und die junge Software-Schmiede Microsoft vereinbarten am 6. November 1980 einen Deal. Beide Unternehmen wollten ein Betriebssystem für den in der Entwicklung befindlichen IBM-PC entwickeln.
(Bild: IBM PC 5150.jpg / CC BY-SA 3.0)

Es war ein Datum, das die Geschichte des Personal Computers für immer verändern sollte: Am 6. November 1980 schlossen der Hardware-Gigant IBM und das damals noch junge Unternehmen Microsoft eine Allianz. Ziel war es, ein Betriebssystem für den in Entwicklung befindlichen IBM-PC zu entwickeln.

Ursprünglich wollte IBM das Betriebssystem CP/M von Digital Research lizenzieren. Die Verhandlungen scheiterten jedoch. IBM musste einen anderen Weg finden. Microsoft hatte Glück. Eine kleine Firma namens Seattle Computer Products (SCP) hatte bereits ein Betriebssystem namens QDOS entwickelt, das auf CP/M basierte. QDOS stand für Quick and Dirty Operating System.

Microsoft sah in QDOS die Chance, einen großen Deal mit IBM abzuschließen. Das Unternehmen kaufte die Lizenz für QDOS und begann, es für den IBM-PC zu adaptieren. Im Juli 1981, wenige Wochen vor der Auslieferung des IBM-PCs, erwarb Microsoft die vollständigen Rechte an QDOS. Das Betriebssystem hieß nun 86-DOS.

IBM war mit dem Ergebnis zufrieden

Das Betriebssystem war kompatibel mit CP/M und erfüllte alle Anforderungen des IBM-PCs. Aber Microsoft hatte noch einen cleveren Plan. In einer Klausel des Vertrages mit IBM hatte sich das Softwareunternehmen das Recht vorbehalten, das Betriebssystem unter dem Namen MS-DOS auch an andere Unternehmen zu verkaufen.

IBM hatte noch nicht begriffen, dass Hardware beliebig austauschbar ist. Hardware braucht aber leistungsfähige Software, um funktionieren zu können. Microsoft hatte also die Macht, mit seinem Betriebssystem die Hardware eines PCs zu steuern.

MS-DOS wurde schnell zum Standardbetriebssystem für den Personal Computer. Es war die Grundlage für die Entwicklung einer Vielzahl von Anwendungen, die den PC zu einem unverzichtbaren Werkzeug in der Geschäftswelt und im privaten Bereich machten.

Die Geburt eines Giganten

Die Zusammenarbeit zwischen IBM und Microsoft war ein Wendepunkt in der Geschichte des Personal Computers. Sie war der Grundstein für den Aufstieg von Microsoft zu einem der mächtigsten Tech-Unternehmen der Welt. Microsoft profitierte von der Tatsache, dass IBM die Bedeutung von Software nicht erkannt hatte. IBM war ein Hardware-Unternehmen und fokussierte sich auf die Entwicklung von Computern. Microsoft hingegen war ein Software-Unternehmen und verstand, dass Software die Zukunft des Personal Computers sein würde.

MS-DOS war ein einfaches, aber funktionales Betriebssystem. Es war leicht zu erlernen und zu bedienen, und es bot die grundlegenden Funktionen, die für die Arbeit mit einem Personal Computer erforderlich waren. MS-DOS wurde zum Standardbetriebssystem für den Personal Computer, weil es einfach und zuverlässig war. Es war auch relativ günstig, was es für Unternehmen und Privatpersonen erschwinglich machte.

Die Zusammenarbeit zwischen IBM und Microsoft war ein Glücksfall für beide Unternehmen. IBM erhielt ein Betriebssystem, das den Anforderungen des IBM-PCs entsprach. Microsoft erhielt die Chance, zu einem dominanten Tech-Unternehmen der PC-Ära aufzusteigen. (heh)

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