Marktstudie weist leicht geringeres Wachstum für 2022 aus Fertigungsequipment für Li-Ionen-Batterien: Marktzahlen erstmals nach unten korrigiert

Quelle: Pressemitteilung 3 min Lesedauer

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Seit 2018 verfolgt das Marktforschungsunternehmen Interact Analysis den Markt für Lithium-Ionen-Batterien sowie deren Produktionsanlagen – und wies bisher in jeder neuen Prognose schnelleres Wachstum aus. Für den Ausrüstungsmarkt wurde die Wachstumsrate nun erstmals nach unten korrigiert.

Wachstumsprognose leicht verfehlt: Der Markt für Li-Ion-Fertigungsequipment wuchs 2022 geringfügig weniger stark als vorhergesagt.
Wachstumsprognose leicht verfehlt: Der Markt für Li-Ion-Fertigungsequipment wuchs 2022 geringfügig weniger stark als vorhergesagt.
(Bild: Interact Analysis)

Als einer der am meisten beobachteten Industriesektoren hat die Lithium-Ionen-Batterieindustrie in den letzten Jahren von der Unterstützung durch die Politik verschiedener Länder profitiert. Die breite Palette möglicher Anwendungen und weitere Verbesserungen in der Lieferkette haben zu einem kontinuierlichen Höhenflug der Marktprognosen geführt.

Laut der aktuellen Studie „Battery Manufacturing Equipment – September 2023“ von Interact Analysis scheint dieser Trend nun zu kippen. So hätten die durchweg unterdurchschnittliche Auslastung der Produktionskapazitäten und die teilweise aggressiven Produktionspläne die Marktprognosen unsicher gemacht. Dabei böten die Märkte für die Batteriezellen selbst und für deren Produktionsequipment ein unterschiedliches Bild.

Deutlich mehr Auslieferungen von Li-Ion-Batterien

Angetrieben von der starken Nachfrage nach Elektrofahrzeugen und dem aktuellen Aufschwung der Energiespeichersysteme (ESS) lagen die tatsächlichen weltweiten Lieferungen von Lithium-Ionen-Batterien im Jahr 2022 um 27,4 Prozent höher (ein Plus von 176,8 GWh) als in Interact Analysis‘ Bericht vom April 2022 zum selben Thema prognostiziert. Die Nachfrage im asiatisch-pazifischen Raum wuchs weiterhin stetig, während in Europa und Nordamerika die Elektrifizierungsstrategien der Automobilhersteller dazu führten, dass die tatsächlichen Lieferungen die Vorhersagen um 27,4 Prozent übertrafen.

Auch der Ausblick der Studie auf den Auslieferungsmarkt ist sehr positiv, so wurden die Prognosen für Lieferungen von Lithium-Ionen-Batterien im Jahr 2025 von 1.345,8 GWh auf 1.983,9 GWh nach oben korrigiert, was einem Anstieg von 47,4 Prozent entspricht. Elektrofahrzeuge dürften weiterhin den Markt mit dem größten Anteil (ca. 70 Prozent) dominieren, gleichzeitig würde der ESS-Sektor die höchste Wachstumsrate aufweisen.

Ausbau der Produktionskapazitäten 2022 liegt über den Prognosen

Nach einem sprunghaften Anstieg der Batterieproduktionskapazitäten in China, Japan und Südkorea haben die Unternehmen im Jahr 2022 aggressivere Expansionsstrategien auf den europäischen und nordamerikanischen Märkten verfolgt. Fast 60 Prozent der in diesem Jahr weltweit neu geschaffenen Kapazitäten entstanden in diesen beiden Regionen. Zu den Wachstumstreibern zählten die jeweiligen Null-Kohlenstoff-Strategien und Regierungspläne für lokalisierte Batterielieferketten wie der Inflation Reduction Act (IRA) in Nordamerika und die neuen EU-Batterieverordnungen in Europa. Damit überstieg die tatsächliche weltweite Produktionskapazität für Lithium-Ionen-Batterien im Jahr 2022 die Vorhersagen in der Version des Interact-Analysis-Marktberichts vom April letzten Jahres um 16,1 Prozent.

Große Lücke zwischen angekündigter und realisierter Kapazität

Die Kapazitätsprognosen der Marktforscher beruhen auf den offiziell angekündigten Produktionserweiterungsplänen der großen Batterieunternehmen. Die Marktbeobachtung der letzten fünf Jahre habe jedoch ergeben, dass zwischen der angekündigten und der tatsächlich realisierten Kapazität eine erhebliche Lücke klaffe. Zu aggressive Expansionspläne einiger Unternehmen und der Markteintritt neuer Hersteller hätten zu einem spürbaren Problem der Überkapazität geführt.

Zum Vergleich: Im Jahr 2022 lag die Kapazitätsauslastung in der gesamten Li-Ionen-Batterieindustrie bei nur etwa 50 Prozent. Vor diesem Hintergrund bewertet Interact Analysis in der neuen Version des Berichts die offiziell angekündigte Kapazität neu: Zwar liegt die Prognose für die durchschnittliche jährliche Wachstumsrate der Kapazität von 2022 bis 2025 mit etwa 31,0 Prozent etwas höher als die in der vorherigen Version prognostizierten 29,3 Prozent, allerdings birgt diese Voraussage laut Angaben der Marktforscher gewisse Risiken.

Markt für Produktionsanlagen 2022 etwas kleiner als vorhergesagt

Die Beschaffung von Batterieausrüstung ist in der Regel eine Vorabinvestition, daher wächst dieser Markt mit zeitlichem Abstand vor einer Zunahme der Batterieproduktion. So war im Wachstum des Marktes für Produktionsanlagen in den Jahren 2020 bis 2021 bereits ein Teil des für 2022 erwarteten Kapazitätswachstums angelegt. In der aktuellen Version des Berichts zum Markt für Herstellungsausrüstung ist nun eine Abwärtskorrektur des künftigen Kapazitätswachstums enthalten, die tatsächliche Größe dieses Marktes für 2022 korrigiert Interact Analysis gegenüber der Vorversion vom April 2022 um etwa 2,1 Prozent nach unten.

Andererseits korreliert das Wachstum des Marktes für Li-Ionen-Ausrüstung stark mit dem Anstieg der Li-Ionen-Kapazität, wenn es auch nicht völlig gleichwertig ist. Zu den Umsätzen auf diesem Markt tragen neben den eigentlichen Fertigungsmaschinen auch Techniken für die Automatisierung der Prozesse bei. Hier erwartet die Studie durch die Verbreitung aktueller Technologien wie Bildverarbeitung, Inspektion und künstliche Intelligenz mehr Möglichkeiten und korrigiert daher in der neuen Version die Aussichten auf das Marktvolumen für Fertigungsanlagen wiederum um etwa 11,7 Prozent nach oben. (cg)

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