AMA Innovationspreis 2023 Hochpräzise Quantensensorik konnte Jury überzeugen
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In diesem Jahr überzeugte ein kleines Start-up-Unternehmen aus Leipzig die AMA-Jury. Mit einem speziellen fasergekoppelten Magnetfeldsensor lässt sich präzise die Magentfeldstärke messen.
Elena Schultz ließ es sich nicht nehmen, persönlich die Sensor+Test 2023 vor der versammelten Presse zu eröffnen. Schultz ist Prokuristin des Messeveranstalters AMA Service. Sie wies in ihrer Eröffnungsrede auf die Bedeutung einer Fachmesse und im Speziellen auf die Sensorik- und Messtechnikbranche im Besonderen hin.
Ein erstes Highlight am ersten Messetag war die Bekanntgabe des Gewinnerteams für den AMA Innovationspreis. Alles über die nominierten Teams lesen Sie in diesem Beitrag. Das Siegerteam kommt in diesem Jahr aus Leipzig: Quantum Technologies ist ein Start-up und Spin-off der Universität Leipzig. Das Team hat ein rein optisches Quantenmagnetometer entwickelt. Dieser kann sowohl in der Forschung als auch in der Industrie eingesetzt werden. Das Entwicklerteam, bestehend aus Robert Staacke, Lutz Langguth, Romy Müller und Dominik Rajsp, erhält ein Preisgeld in Höhe von 10.000 Euro und den Sonderpreis ‚Junges Unternehmen‘.
Hintergrund: Quantum Technologies
Ziel des Leipziger Unternehmens ist es, Sensoren zu bauen, die neben Magnetfeldern auch Strom erfassen können. Das ist wichtig für die Elektromobilität, vor allem für das Batteriemanagement. Dabei können Ströme von wenigen Milliampere bis zu 1500 Ampere gemessen werden. „Mit unseren Sensoren können zum Beispiel Ströme in einer Batterie abgeschaltet werden, sobald es Probleme gibt. Das ist eine Art Sicherheitsmechanismus, der Brände verhindern kann“, sagt Geschäftsführer Dr. Robert Staacke von Quantum Technologies.
Präziser Magnetfeldsensor
Die Leipziger Entwickler erhielten den Preis für ihren QT-RH105. Dabei handelt es sich um einen fasergekoppelten Magnetfeldsensor, der rein optisch die Magnetfeldstärke präzise misst. Der Quantensensor nutzt die Magnetfeldabhängigkeit der Spinzustände von Stickstoff-Fehlstellen, so genannten NV-Zentren, in Diamant und deren Fluoreszenz.
Der Sensorkopf ist nicht dicker als ein menschliches Haar, chemisch inert, nicht-magnetisch, nicht-leitend und damit galvanisch getrennt. Im Vergleich zu gängigen Halbleitersensoren eröffnet dies vollkommen neue Anwendungsbereiche in der Magnetfeld Sensorik. Die Entwicklung wurde durch das BMBF-Projekt FKZ:13N15491 gefördert.
Jury ist von der Quantensensorik überzeugt
Das Messverfahren ist so konzipiert ist, dass der Sensor ohne die Anwendung von Mikrowellen auskommt. Durch seine extreme Detektionsempfindlichkeit und den weiten Erfassungsbereich eignet er sich für eine Vielzahl von Anwendungsbereichen.
„Wir dürfen auf die weitere Entwicklung dieses jungen Unternehmens, aber auch weitere Quantensensoren der 2. Generation gespannt sein,“ erklärt Professor Andreas Schütze, von der Universität des Saarlandes und AMA Juryvorsitzender, die diesjährige Entscheidung.
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