Diese Vereinbarung hat Einfluss auf den künftigen Telekommunikationsmarkt: Huawei und Ericsson haben ein langfristiges globales Patent-Cross-Licensing-Abkommen unterzeichnet. Allein Ericsson rechnet für 2023 mit Einnahmen von rund einer Mrd. Euro.
Der chinesische Telekommunikationsanbieter steht in den USA und Europa unter Druck. Es geht vor allem um den Einfluss des chinesischen Staates und damit auf die kritische Infrastruktur. Doch viele Alternativen zu dem chinesischen Anbieter gibt es nicht.
Das schwedische Unternehmen Ericsson hat jetzt mit Huawei ein langfristiges globales Patent-Cross-Licensing-Abkommen unterzeichnet. Im Kern geht es um eine breite Palette von Standards wie 3GPP, ITU, IEEE und IETF für die Mobilfunktechniken 3G, 4G und 5G. Die Vereinbarung deckt den jeweiligen Verkauf von Netzwerkinfrastruktur und Endgeräten ab und gewährt beiden Parteien globalen Zugang zu den patentierten, standardisierten Technologien der jeweils anderen Partei.
Huawei legte wichtige Standards für Mobilfunk, Wi-Fi und Multimedia-Codecs
In der offiziellen Pressemeldung von Huawei heißt es unter anderem, dass Huawei „in den vergangenen 20 Jahren einen wichtigen Beitrag zu den wichtigsten IKT-Standards geleistet hat, darunter die Standards für Mobilfunk, Wi-Fi und Multimedia-Codecs.“
Im Jahr 2022 führte Huawei mit 4.505 Anmeldungen die Rangliste der Patentanmelder des Europäischen Patentamts an und erzielte einen Gesamterlös aus Patentlizenzeinnahmen in Höhe von rund 560 Mio. US-Dollar. Allein bei dem Mobilfunkstandard 5G hatte das Unternehmen bereits im Jahr 2020 über 3.000 Patente inne.
Der chinesische Konzern schloss fast 200 bilaterale Lizenzabkommen mit Unternehmen ab. 350 weitere Unternehmen erhielten Lizenzen von Huawei-Patenten über Patentpools. Bei standardessenziellen 5G-Patenten liegt Huawei mit einem Anteil von 22 Prozent auf dem ersten Platz. Das schreibt das Branchenportal Golem.
Zu den Einnahmen aus den Lizenzvereinbarungen machen die Chinesen keine Angaben. Anders ist es bei Ericsson. Die Schweden schätzen die IPR-Lizenzeinnahmen für das Gesamtjahr 2023 auf etwa 11 Mrd. Schwedische Kronen (SEK), also rund 925 Mio. Euro.
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