Achtmal so viel wert wie Intel KI-Boom hält Chipkonzern Nvidia auf Rekordkurs

Von Michael Eckstein 2 min Lesedauer

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Nvidia ist der aktuelle Star der Chip-Industrie. KI-Software wie ChatGPT benötigt Technik der einst vor allem für Grafikkarten bekannten Firma. Und Nvidia sieht den Wandel der Computer-Welt erst am Anfang. An der Börse ist der Konzern mittlerweile über achtmal so viel wert wie Intel.

Die Grace-CPU ist die erste speziell für Rechenzentren entwickelte zentrale Recheneinheit von Nvidia. Der auf der Arm-Prozessorarchitektur basierende Superchip soll KI- und High-Performance-Workloads zehnmal schneller verarbeiten als die schnellsten heutigen Server-CPUs.
Die Grace-CPU ist die erste speziell für Rechenzentren entwickelte zentrale Recheneinheit von Nvidia. Der auf der Arm-Prozessorarchitektur basierende Superchip soll KI- und High-Performance-Workloads zehnmal schneller verarbeiten als die schnellsten heutigen Server-CPUs.
(Bild: Nvidia)

Der KI-Boom lässt das Geschäft des Chipkonzerns Nvidia explosiv wachsen. Die Firma aus dem Silicon Valley konnte im vergangenen Quartal den Umsatz im Jahresvergleich auf 13,5 Milliarden US-Dollar verdoppeln. Der Gewinn sprang von 656 Millionen US-Dollar auf knapp 6,2 Milliarden US-Dollar (5,7 Mrd. Euro) hoch. Nvidias Chef und Mitgründer Jensen Huang sieht eine neue Computer-Ära angebrochen.

Chips und Software von Nvidia eignen sich besonders gut für Anwendungen auf Basis Künstlicher Intelligenz. Unter anderem kommen sie beim Anlernen von KI-Programmen wie dem Chatbot ChatGPT zum Einsatz. Das treibt die Nachfrage nach der Technik – und Nvidias Aktienkurs – schon seit Monaten hoch. Die Aktie kostet mehr als dreimal so viel wie zu Jahresbeginn. Dadurch ist Nvidia an der Börse rund 1,2 Billionen US-Dollar wert. Zum Vergleich: Der lange dominierende Halbleiterriese Intel bringt gerade einmal gut 143 Milliarden US-Dollar auf die Waage.

Erwartungen von Analysten erneut übertroffen

Im nachbörslichen Handel stieg die Nvidia-Aktie um rund 6,5 Prozent. Die Firma übertraf die bereits hohen Erwartungen der Analysten sowohl mit den Zahlen für das vergangene Vierteljahr als auch mit der Prognose für das bis Ende Oktober laufende dritte Geschäftsquartal. Nvidia rechnet mit einem weiteren Umsatzanstieg auf rund 16 Milliarden US-Dollar. Nahezu so viel hatte die Firma im gesamten Ende Januar 2021 abgeschlossenen Geschäftsjahr umgesetzt.

In den Rechenzentren der Welt zeige sich gerade ein „langfristiger Wandel“ von klassischen Prozessoren hin zu den von Nvidia angebotenen Chip-Architekturen, betonte Huang. Die Nachfrage sei gewaltig. Eine Sorge von Analysten war, dass Nvidia sich möglicherweise nicht genug Produktionskapazitäten bei Auftragsfertigern sichern könnte. Die Zahlen zerstreuten solche Bedenken.

Geschäft mit Rechenzentren wächst überproportional

Einen besonders großen Sprung gab es im vergangenen Quartal im Geschäft mit Technik für Rechenzentren. Der Umsatz des Bereichs stieg im Jahresvergleich um 171 Prozent auf 10,32 Milliarden US-Dollar. In Rechenzentren laufen viele KI-Anwendungen und die Anlagen werden deshalb mit immer mehr Nvidia-Chips aufgerüstet. Das Gaming-Geschäft mit Nvidia-Grafikkarten wuchs um 22 Prozent auf 2,49 Milliarden US-Dollar. Sie waren einst ein großer Wachstumstreiber, weil sie zum Erzeugen von Kryptowährungen genutzt wurden.

Nvidia sprach sich gegen eine Verschärfung der US-Einschränkungen für Halbleiterlieferungen nach China aus. Die aktuellen Maßnahmen erfüllten ihren Zweck, sagte Finanzchefin Colette Kress. Bei Nvidia hätten die Erlöse aus China im vergangenen Quartal wie üblich zwischen 20 und 25 Prozent des Geschäfts mit Rechenzentren ausgemacht. Angesichts der weltweiten Nachfrage rechne Nvidia auch bei weiteren möglichen Beschränkungen nicht mit sofortigen erheblichen Einbußen. Aber langfristig werde dies die Chancen der US-Chipindustrie im riesigen chinesischen Markt zunichtemachen.

 (me)

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