Geschäftsprognose: Schwierig Nachfrageschwäche: Infineon verringert Prognosen und Arbeitsplätze

Von Susanne Braun 2 min Lesedauer

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Das Wachstum im Automobilbereich verlangsamt sich, während das Marktumfeld für Halbleiterhersteller Infineon weiterhin schwierig ist. Deswegen werden die Prognosen für das Geschäftsjahr verringert und ein Strukturverbesserungsprogramm zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit gestartet. Offenbar zulasten der Mitarbeiter, denn aus Regensburg wird von Stellenabbau berichtet.

"In einem anhaltend schwierigen Marktumfeld hat Infineon ein solides zweites Quartal abgeliefert“, sagt Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender von Infineon. „Viele Endmärkte entwickeln sich konjunkturbedingt schwach und der Abbau der Halbleiter­bestände bei Kunden und Distributoren dauert an. Die Nachfrageschwäche bei verbrauchernahen Anwendungen zieht sich hin. Zudem sehen wir eine spürbare Verlangsamung des Wachstums im Automobilbereich. Deshalb blicken wir zurückhaltend auf den Rest des Geschäftsjahres und reduzieren unsere Prognose.
"In einem anhaltend schwierigen Marktumfeld hat Infineon ein solides zweites Quartal abgeliefert“, sagt Jochen Hanebeck, Vorstandsvorsitzender von Infineon. „Viele Endmärkte entwickeln sich konjunkturbedingt schwach und der Abbau der Halbleiter­bestände bei Kunden und Distributoren dauert an. Die Nachfrageschwäche bei verbrauchernahen Anwendungen zieht sich hin. Zudem sehen wir eine spürbare Verlangsamung des Wachstums im Automobilbereich. Deshalb blicken wir zurückhaltend auf den Rest des Geschäftsjahres und reduzieren unsere Prognose.
(Bild: www.wernerbartsch.de)

Das Geschäftsjahr läuft solide, aber nicht überragend, teilt das Halbleiterunternehmen Infineon im Rahmen des Geschäftsberichts zum zweiten Quartal 2024 mit. Weil in wesentlichen Zielmärkten die Nachfrageschwäche anhält, wird entsprechend die Geschäftsjahresprognose gesenkt und gleichzeitig der Start eines Strukturverbesserungsprogramms zur Stärkung der Wettbewerbsfähigkeit verkündet.

Zum geschäftlichen Stand und der Aussicht teilt Infineon mit: „Bei einem unterstellten EUR/USD-Wechselkurs von 1,10 wird nun ein Umsatz von etwa 15,1 Milliarden Euro plus oder minus 400 Millionen Euro (zuvor 16 Milliarden Euro plus oder minus 500 Millionen Euro) mit einer Segmentergebnis-Marge von etwa 20 Prozent (zuvor niedriger bis mittlerer 20er-Prozentsatz) in der Mitte der Umsatzspanne erwartet. Die bereinigte Bruttomarge wird voraussichtlich bei einem niedrigen 40er-Prozentsatz (zuvor niedriger bis mittlerer 40er-Prozentsatz) liegen. Investitionen sind in Höhe von etwa 2,8 Milliarden Euro (zuvor etwa 2,9 Milliarden Euro) geplant. Ein bereinigter Free Cash Flow von etwa 1,6 Milliarden Euro (zuvor 1,8 Milliarden Euro) und ein berichteter Free Cash Flow von etwa 0 Millionen Euro (zuvor etwa 200 Millionen Euro) werden nun erwartet.“

Was genau von dem Strukturverbesserungsprogramm „Step Up“ zu erwarten ist, ist im Detail nicht bekannt. Das Unternehmen spricht von Maßnahmenpaketen mit Schwerpunkten in den Bereichen Fertigungsproduktivität, Portfoliomanagement, Preisqualität und Betriebskosten-Optimierung. Einen Vorgeschmack scheint es allerdings bereits aus Regensburg zu geben, wie die Redakteure der Mittelbayerischen am 7. Mai 2024 berichteten.

Personalabbau in Regensburg

Weil viele Kunden von Infineon offenbar noch damit beschäftigt sind, hohe Lagerbestände abzubauen, sinken die Produktionsnachfragen, die laut der Mittelbayerischen vor rund 18 Monaten noch recht hoch waren. Der Vorstand, so heißt es im Bericht, habe mitgeteilt, dass am Standort Regensburg Stellen im mittleren dreistelligen Bereich wegfallen. An dem Standort sind rund 3.100 Mitarbeiter fest angestellt, dazu kommen etwa 200 Zeitarbeiter.

Allerdings stünden keine betriebsbedingten Kündigungen im Raum. Weil die Maßnahmen bis Ende 2026 ergriffen werden sollen und ohnehin Mitarbeiter aus geburtenstarken Jahrgängen bis dahin das Renteneintrittsalter erreichen, sollen frei werdende Stellen schlicht nicht neu besetzt werden. Gleichzeitig sollen Regelungen zur Altersteilzeit und freiwilligen Aufhebungsverträgen beim Personalabbau helfen, so die Frankfurter Allgemeine.

Ob es auch zu Produktionsverlagerungen in Länder mit niedrigeren Arbeitskraftkosten kommen wird, ist unklar. Das stünde allerdings zu befürchten, wird Rico Irmischer, 1. Bevollmächtigter der IG Metall Regensburg von der Mittelbayerischen zitiert. (sb)

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