Organisationsentwicklung Schlafender Riese: Alte Denkmuster versperren den Weg in die Zukunft

Ein Gastkommentar von Fabian Biebl* 4 min Lesedauer

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Der Riese schläft und die Welt um ihn herum verändert sich in rasender Geschwindigkeit. Neue Herausforderungen brauchen neue Managementkompetenzen. Ist das Management von heute bereit, sich anzupassen und den Weg in die Zukunft zu finden?

Der Riese schläft und die Welt um ihn verändert sich: Für die komplexen Fragen der Unternehmen braucht es neue Managementkompetenzen.
Der Riese schläft und die Welt um ihn verändert sich: Für die komplexen Fragen der Unternehmen braucht es neue Managementkompetenzen.
(Bild: DALL-E)

In einer Welt, die von der Stille der Vergangenheit geprägt ist, erinnert sich der majestätische Riese lebhaft an die Tage seiner Kindheit. Eine Zeit, in der ein wilder Sturm seinen Sandkasten verwüstete und ein Chaos hinterließ, aus dem er mit einer einfachen Handbewegung Meisterwerke aus Sandburgen und stolzen Städten schuf. Diese aus den Trümmern geborenen Kreationen wurden zum Symbol seines Stolzes und seiner Freude.

Er denkt gerne an die Zeit zurück, als er mit Hingabe und Entschlossenheit seine Gefährten anleitete, um monumentale Sandburgen zu bauen.

Gutes Management lernt niemals aus

Aber die Zeiten haben sich geändert: Die einst klare und einfache Welt ist einer komplexeren Existenz gewichen, und der einst mächtige Riese steht nun besorgt vor dem Erbe seiner Schöpfungen. Er sehnt sich nach einer Zeit, in der Riesen wie er das Land prägten, aber er erkennt auch, dass heute schon die kleinste Veränderung seine stolzen Burgen zum Einsturz bringen könnte. In dieser neuen Welt sind die Herausforderungen größer, die Prozesse komplexer und seine Nachfolger scheinen in einem anderen Rhythmus zu arbeiten, unberührt von den Lehren, die er einst vermittelte.

Im übertragenen Sinne steht der Riese für das Management von heute, das in einer sich schnell verändernden Unternehmenslandschaft mit einer endlosen Liste von Herausforderungen konfrontiert ist. Es ist eine Welt, in der modernes, systemisches Wissen und neue Methoden unerlässlich sind, um mit der Komplexität Schritt zu halten. Doch während die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diese Notwendigkeit oft intuitiv verstehen, droht eine wachsende Kluft zwischen ihnen und den Führungskräften, die in alten Mustern verharren und keinen Zugang zu neuen Erkenntnissen haben. Viele neue Ansätze zur Produktlieferung scheitern daher an einer kulturellen Barriere.

Über den Autor

Fabian Biebl ist erfahrener, empathischer Organisationsentwickler und Coach mit einer Leidenschaft für Lean und Agilität. Mit langjähriger Erfahrung in Konzernen und Mittelstand hat er hat einen systemischen und kulturbewussten Blick auf Unternehmen. Fabian hilft dabei, Lieferfähigkeit zu erhöhen und Arbeitslast beherrschbar zu bekommen. Für Manager und Mitarbeitende ist er ein aktiver Partner, der ihnen beim sich Verbessern und fit für die Zukunft machen hilft. Als Keynote Speaker, Autor, Coach und Berater stellt er sein Wissen zur Verfügung und hat die Initiative Zukunftsfähigkeit als Wissens- und Austauschplattform gegründet. Er ist unser Autor der Organisationsgeschichten, damit die Leser der ELEKTRONIKPRAXIS die Zukunftsfähigkeit an Beispielen besser verstehen. In regelmäßigen Abständen lesen Sie kleine Geschichten aus dem Berufsleben, in denen wir uns selbst wiederfinden.

Neue Managementkompetenzen sind gefragt

Die Entwicklung neuer Managementkompetenzen ist entscheidend, um in diesem Zeitalter bestehen zu können. Es geht darum, den Wert über die Kosten zu stellen (Value Management), die Arbeit sichtbar zu machen und durch Begrenzung des Work in Progress mit weniger im System mehr Lieferergebnis zu erreichen und damit die Arbeitsbelastung zu reduzieren. Ein solcher Ansatz kann die Arbeitsbelastung senken und gleichzeitig die Time-to-Market verbessern. Dies erfordert eine Organisationskultur, die offen für Veränderungen ist, und einen Führungsstil, der es den Mitarbeitern ermöglicht, Ziele eigenverantwortlich und teilautonom zu verfolgen.

Zukunftsfähigkeit bedeutet, die inneren Fähigkeiten zu entwickeln, um den äußeren Herausforderungen zeitgemäß zu begegnen. Es ist an der Zeit, dass sich das Management mit den neuen Realitäten auf der Arbeitsebene auseinandersetzt und erkennt, wo die alten Lösungsmuster nicht mehr ausreichen. In einem Land, das sich auf seinen Lorbeeren ausruht, muss der Riese – das Management – seine Komfortzone verlassen und lernen, mit den neuen Herausforderungen anders umzugehen. Die Nachbarn, einst schlafende Riesen, haben den Schritt in die Zukunft bereits gewagt.

Schon Darwin hat erkannt, dass nicht die stärkste Art überlebt und auch nicht die intelligenteste, sondern diejenige, die sich am besten an Veränderungen anpassen kann. In diesem Sinne müssen neugierige Manager das Umdenken als ihren Wettbewerbsvorteil begreifen, um die Lieferfähigkeit zu steigern, damit der Wirtschaftsstandort Deutschland zukunftsfähig wird. Die Initiative Zukunftsfähigkeit bietet eine Plattform für wertvolle Einblicke in die Kompetenzen, die notwendig sind, um diesen Wandel zu meistern.

Initiative Zukunftsfähigkeit

Die Arbeitswelt im Wandel Die Elektronikindustrie gehört zu den dynamischsten Branchen. Doch technische Entwicklung allein ist für ein Unternehmen nicht alles. Unsere Arbeitswelt befindet sich in einem stetigen Wandel: Schlagworte wie Digitalisierung, Globalisierung, Komplexität und Disruption bewegen uns zunehmend und bringen Unternehmen an die Grenzen ihrer bestehenden Strukturen. Hinzu kommen Herausforderungen durch Generationswechsel, mangelnde Kundenorientierung, Personalmangel, fehlende Fokussierung, hohe Arbeitsbelastung, Nutzung von Mitarbeiterpotenzialen und vieles mehr wollen gelöst werden.

Unternehmensstrukturen und in der Vergangenheit bewährte Managementmethoden müssen sich anpassen. Systemische Optimierungen, die der Leistungsfähigkeit des Unternehmens dienen, sind ohne Werkzeuge wie Transparenz und strukturierte Kommunikation nicht intuitiv und scheitern häufig. Viele Veränderungsprojekte scheitern auch, weil die Unternehmenskultur nicht berücksichtigt wird. Notwendig ist ein Perspektivwechsel. Denn Unternehmen leben durch ihre Mitarbeiter. Sie in die Verantwortung zu nehmen, ihnen geeignete Strukturen zu geben und ihre Innovationskraft voll zu entfalten, damit sie sich eigenverantwortlich in Teams im Sinne des Unternehmens einbringen können: Das ist eine Kunst.

Die Initiative Zukunftsfähigkeit macht diese Problematik besprechbar und zeigt Handlungsoptionen für moderne Führungskräfte auf.

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* Fabian Biebl ist Business Agility Coach, Organisationsentwickler und Mitbegründer der Initiative Zukunftsfähigkeit.

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