Rückblick FPGA Conference Europe 2023 Sold Out! FPGA-Fachkonferenz erfolgreich wie nie

Von Michael Eckstein 4 min Lesedauer

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Das gab es noch nicht: Der Andrang auf die dreitägige Fachkonferenz rund um programmierbare Logik war so groß, dass die Anmeldung vorzeitig beendet werden musste. Die Veranstaltung erreichte darüber hinaus etliche weitere Rekordmarken.

400 Teilnehmer, 100 Vorträge, 70 Referenten, 34 Aussteller und Sponsoren, viele glückliche Gewinner und unzähliges verdrücktes Grillgut: Die FPGA Conference Europe 2023 war eine Veranstaltung der Superlative.
400 Teilnehmer, 100 Vorträge, 70 Referenten, 34 Aussteller und Sponsoren, viele glückliche Gewinner und unzähliges verdrücktes Grillgut: Die FPGA Conference Europe 2023 war eine Veranstaltung der Superlative.
(Bild: VCG)

In einer Welt, in der man heute nicht weiß, welches KI-Modell morgen gefragt ist und ob sich an der Schnittstellenspezifikation noch etwas ändert bis zur Produkteinführung, ist viel Flexibilität erforderlich. Aufgrund der hohen Dynamik in vielen Bereichen sind daher programmierbare Logikbausteine gefragter denn je. Diese Entwicklung zeigt sich auch im steigenden Zuspruch zur FPGA Conference Europe: Rund 400 Teilnehmer machten sich in diesem Jahr auf den Weg zum NH Konferenzhotel in München – und es wären noch mehr geworden: Allein aus Kapazitätsgründen musste das Event-Team die Anmeldung rund eine Woche vor Veranstaltungsbeginn schließen.

Dabei zeichnete sich früh ab, dass die internationale Ausrichtung der Entwicklerkonferenz ins Schwarze trifft: Rund ein Drittel aller Teilnehmer reiste aus dem Ausland an, etwa aus Belgien, Finnland, Frankreich, Irland, Israel, Italien, Kanada, Kroatien, Niederlande, Norwegen, Österreich, Polen, Rumänien, Saudi-Arabien, Schweiz, Spanien, Türkei, Ungarn, Vereinigte Arabische Emirate, Vereinigte Staaten und dem Vereinigten Königreich – ein weiterer Rekord, ebenso wie der von einem Gast aus Fernost: Er machte sich aus Singapur auf den Weg nach München und erhielt dafür den Preis für die weiteste Anreise. Nach eigenen Worten haben sich die Strapazen gelohnt und er konnte wichtige Informationen und wertvolle Kontakte mit nach Hause nehmen.

Einfach logisch: Wissen, Spaß und gutes Essen
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Neues Raumkonzept für noch besseren Austausch

Für dieses Jahr hatte das Veranstaltungsteam das Raumkonzept überarbeitet. Ziel war es, der gestiegenen Zahl an Ausstellern mehr Entfaltungsmöglichkeit bereitzustellen. Daher musste der in früheren Jahren genutzte Tutorialraum weichen und wurde der Ausstellungsfläche zugeschlagen. So fanden alle 34 ausstellenden Unternehmen (ein weiterer Rekord) in einem Saal Platz – was sowohl Teilnehmer als auch Aussteller positiv hervorhoben. Neben den Platzhirschen der Branche wie AMD, Intel, Avnet Silica, Arrow, Lattice Semiconductor, Microchip und Future Electronics konnten etliche kleinere und mittlere Unternehmen mit innovativen Ansätzen und Lösungen auf sich aufmerksam machen.

Dabei zeigt sich, dass besonders der Bereich für Small bis Midrange Applikationen adressiert wird. US-Hersteller Achronix berichtet, dass sich der zur FPGA Conference 2019 eingeführte Speedster 7t mittlerweile gut etabliert hat. Board-Spezialist iWave, ebenfalls als Aussteller vertreten, hat als erstes Unternehmen auf ein kompaktes Board auf Basis des Chips entworfen. Von Cologne Chip aus Köln stammt das GateMate-FPGA: Ein in Deutschland entwickelter und von Globalfoundries in Dresden gefertigter Chip, der durch einzigartige Features auffällt und immer mehr Anwender findet. Auch Efinix profitiert nach eigenen Worten von einer deutlichen Belebung des Marktes und steigender Nachfrage. Noch in diesem Jahr will das Unternehmen ein neues FPGA vorstellen.

Geballtes Fachwissen von Experten für FPGA-Entwickler

Über die drei Veranstaltungstage konnten die 400 Teilnehmern in 100 hochwertigen Fachvorträgen geballtes Wissen erhalten. Mehr als 70 Referent machten dies möglich.

Seine Keynote widmete David Thomas, Senior Sales Manager Central Europe von Lattice Semiconductor und nach eigenen Worten langjähriger „FPGA enthusiast“, den Themen Nachhaltigkeit, Energieeffizienz und Versorgungssicherheit. Und gab einen Ausblick auf neuste Entwicklungen seines Arbeitgebers: Die Avant-Plattform, die auf Basis von FD-SOI-Prozesstechnik sehr energieeffizient arbeiten soll und auf Midrange-Applikationen zielt.

Netzwerken bei gutem Essen

Nach den Vorträgen folgte die erste von drei großen Verlosungsaktionen. Etliche glückliche Gewinner hielten danach verschiedene FPGA-Entwicklungskits in ihren Händen (auch die „Raffles“ an den folgenden Tagen sorgten für große Augen). Danach ging es nahtlos zum nächsten Highlight: dem traditionellen BBQ-Grillfest. Die 200 verfügbaren Karten waren im Vorfeld schnell vergriffen.

Neben leckerem Essen (und Trinken) stand hier das Netzwerken im Vordergrund. Erfahrene FPGA-Entwickler haben hier gleich gesehen, dass es beim Grillen noch Optimierungspotenzial gibt: Durch verstärkte Parallelisierung hätte man den Durchsatz erhöhen und die Schlange der hungrigen Teilnehmer wohl verkürzen können. Das hat sich das Veranstaltungsteam für nächstes Jahr ins Anforderungsheft notiert.

Wer nach dem Abendessen noch weiteren Networking-Bedarf hatte, konnte nahtlos an die Hotelbar wechseln und den Abend mit von Lattice gesponserten Kaltgetränken ausklingen lassen.

Couchtalk: Kontroverse Diskussion rund um Open Source im FPGA-Umfeld

Ein Highlight am zweiten Tag war ohne Frage die Podiumsdiskussion „Couchtalk“: Jens Stapelfeld (AMD/Xilinx), Prof. Stefan Wallentowitz (Munich University of Applied Sciences), Martin Kellermann (Microchip Technology), Helmut Ploetz (Arrow Electronics), Jim Lewis (SynthWorks Design Inc) und Philipp Keydel (Synogate) diskutierten mitunter kontrovers über die Bedeutung von Open Source im Umfeld der programmierbaren Logik.

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Ebenfalls angeschnitten wurde das Thema Standardisierung im FPGA-Umfeld. Dieses Thema ist quasi die DNA der SGET, der „Standardization Group for Embedded Technologies“, auf der Konferenz vertreten durch den SGET-Vorsitzenden Ansgar Hein. Dieser nutzte sowohl die Ausstellung als auch einen eigenen Vortrag, um für die SGET-Idee einer Standardisierung für FPGAs auf Board-Level zu werben. In einem offenen Workshop am Abend konnten Interessierte direkt mit Hein diskutieren und auch eigene Ideen einbringen. Ansgar Hein: „Es war genau die richtige Entscheidung, an der Konferenz teilzunehmen. So konnten wir in den direkten Austausch mit Herstellern und Entwicklern gehen. Daraus haben wir wichtige Erkenntnisse gewonnen.“ (me)

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