5G Evolution TARGET-X: Europäische Industrie soll führend bei 5G und 6G werden

Von Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter 3 min Lesedauer

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Das Ziel heißt 6G: Das Projekt TARGET-X soll der europäischen Industrie eine führende Position bei 5G und 6G verschaffen. Es wird vom Fraunhofer IPT in Aachen geleitet und richtet sich an die Automobil-, Bau-, Energie- und Fertigungsindustrie. Kleine und mittelständische Unternehmen können sich bewerben.

Standardisierte Entwicklungen für 6G in der Industrie unterstützt die EU mit 13 Mio. Euro.
Standardisierte Entwicklungen für 6G in der Industrie unterstützt die EU mit 13 Mio. Euro.
(Bild: Gerd Altmann / Pixabay)

Während 5G in der Industrie weiter ausgerollt wird, arbeiten Forscher bereits an 6G. Das Fraunhofer IPT wird sich im Projekt TARGET-X auf die „Beyond5G-Kommunikation“ konzentrieren. Dabei geht es um neue Funktionen, verbesserte Performance und weitere Vorteile für die Industrie.

Das Konsortium besteht aus Unternehmen und Forschungseinrichtungen aus der Nachrichtentechnik, Elektrotechnik, Maschinenbau, Bauingenieurwesen und Informatik. Im Rahmen von TARGET-X werden durch das sogenannte Cascade Funding sechs Millionen Euro für weitere Subprojekte reserviert. Auf diese Gelder können sich Unternehmen mit einer konkreten Projektidee bewerben, die zur nachhaltigen und nahtlosen End-to-end-Entwicklung von 5G und 6G beitragen. Es können bis zu hundert Drittprojekte mit einem Gesamtbudget von sechs Millionen Euro gefördert werden.

In zwei offenen Ausschreibungsrunden und einem transparenten Begutachtungsverfahren können sich kleine und mittlere Unternehmen mit ihren jeweiligen Herausforderungen bewerben, zu denen sie die geförderten Forschungs- und Entwicklungsarbeiten gemeinsam mit dem TARGET-X-Konsortium durchführen wollen.

Die erste Bewerbungsrunde läuft von Mai bis Juli dieses Jahres. Hier geht es darum, bestehende Technologien weiterzuentwickeln und deren Leistungsfähigkeit zu testen. Projektstart ist im Januar 2024. Die Bewerbungsfrist für die zweite Runde läuft von November 2023 bis Januar 2024.

Von Automobil bis Fertigungsindustrie

Für die Automobilindustrie können beispielsweise Projekte zu den Themen digitaler Zwilling im Fahrzeug, kooperative Wahrnehmung, teleoperiertes und autonomes Fahren sowie QoS-Vorhersage in einer realen Testumgebung erprobt werden, die den Einsatz der 5G-Technologie ermöglicht.

Im Bauwesen sind Anwendungsfelder in der digitalen Planung, Errichtung und Bewirtschaftung von Gebäuden denkbar – bis hin zum digitalen Zwilling ganzer Industrieanlagen und Gebäude oder dem Betrieb von Baustoffrecyclinganlagen. Sensoren zur Überwachung des Energieverbrauchs, die Steuerung von Stromverteilnetzen, aber auch der Bau, Betrieb und die Wartung von Energieanlagen bieten weitere Anwendungsfelder für die 5G- und 6G-Technologie.

Zu den Weiterentwicklungen in der Fertigungsindustrie, an denen das Fraunhofer IPT gemeinsam mit einigen TARGET-X-Partnern bereits seit mehreren Jahren forscht, gehören beispielsweise der Einsatz echtzeitfähiger Sensorik und Steuerungstechnik, Edge-Cloud-Technologien und digitale Zwillinge für Robotik und Werkzeugmaschinen.

Automotive Testbed mit 370 Hektar

Das technische Zentrum von Applus+ IDIADA in der Nähe von Barcelona bietet ein 370 Hektar großes Gelände mit 14 Teststrecken.
Das technische Zentrum von Applus+ IDIADA in der Nähe von Barcelona bietet ein 370 Hektar großes Gelände mit 14 Teststrecken.
(Bild: Applus IDIADA)

Das Projekt zielt darauf ab, standardisierte Lösungen schnell zur Industriereife zu bringen. Neue Funktionen und Dienste wie die Unterstützung von Millimeterwellen, Lokalisierung und Echtzeitkommunikation mit TSN oder DetNet werden vom Konsortium mit besonderem Augenmerk entwickelt. Sie werden in bereits bestehenden Pilotanlagen und Testbeds der Konsortialpartner erprobt.

Für die Forschungs- und Entwicklungsaufgaben stehen den Konsortialpartnern insgesamt fünf Testbeds in zwei der größten europäischen Testeinrichtungen zur Verfügung: Dem 5G Industry Campus Europe in Aachen und dem Idiada Automotive Testbed in Barcelona.

Das Idiada Automotive Testbed in der Nähe von Barcelona erstreckt sich über eine Fläche von 370 Hektar und verfügt über 14 multifunktionale Testbeds, die es ermöglichen, die weltweit unterschiedlichen Netzkonfigurationen und -bedingungen direkt vor Ort abzubilden und so Anwendungen für das vernetzte Fahren zu entwickeln.

Der 5G Industry Campus Europe in Aachen ist das größte industrielle 5G-Testbed in Europa. Seit Ende 2019 werden hier auf rund einem Quadratkilometer Outdoor- und Indoor-Netz die Anforderungen an ein 5G-Netz für Anwendungen in der standortübergreifenden Fertigungstechnik, Montage, Robotik, Logistik sowie Energie- und Gebäudetechnik erprobt.

Die Projektpartner:

  • Fraunhofer Gesellschaft zur Förderung der angewandten Forschung e.V., Deutschland (Koordinator)
  • Ericsson GmbH, Germany
  • RWTH Aachen University RWTH, Germany
  • Idiada Automotive Technology SA, Spain
  • Center Construction Robotics, Germany
  • Fundacio Privada I2Cat, Internet I Innovacio digital a Catalunya, Spain
  • Marposs SpA, Italy
  • FundingBox Accelerator, Poland
  • Ericsson Arastirma Gelistirme ve Bilisim Hizmetleri Anonim Sirketi, Turkey
  • 5G Communications for Future Industry Verticals SL, Spain
  • Marposs Monitoring Solutions GmbH, Germany
  • Neutroon, Spain
  • Mitsubishi Electric Europe B.V. German Branch, Germany
  • FundingBox Communities, Spain
  • Qualcomm CDMA Technologies GmbH, Germany

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