Energiespeicher in China Das rasante Wachstum der Vanadium-Redox-Flow-Akkus

Von Dipl.-Ing. (FH) Hendrik Härter 2 min Lesedauer

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Der Energiehunger der Chinesen lässt die Nachfrage nach Vanadium-Redox-Flow-Akkus rasant steigen. Als Energiespeicher haben sie einige Vorteile gegenüber Lithium-Ionen. In den USA und der EU wird Vanadium jedoch als kritisch eingestuft.

Energiespeicher: Vanadium ist ein stahlgraues, weiches Übergangsmetall. Vanadium-Redox-Flow-Batterien sind ideal für die Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne, da sie den schwankenden Stromerzeugung ausgleichen können.
Energiespeicher: Vanadium ist ein stahlgraues, weiches Übergangsmetall. Vanadium-Redox-Flow-Batterien sind ideal für die Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien wie Wind und Sonne, da sie den schwankenden Stromerzeugung ausgleichen können.
(Bild: Vanadium Resources)

Energiespeicher sind auf dem Vormarsch. Während Deutschland und weite Teile Europas hier leider noch schlafen und der Ausbau aufgrund unzureichender Regulierung nur schleppend vorankommt, legt China ein hohes Tempo vor. Das Land stellt seit Jahren neue Rekorde beim Ausbau von Wind- und Solarparks auf. Allein im letzten Jahr hat China mehr Solarkapazität installiert als die USA in den letzten zwei Jahrzehnten. Wegen der schlechten Luftqualität in den Industriestädten und unter internationalem Druck macht die Regierung in Peking ernst mit dem Kampf gegen den CO2-Ausstoß. Zudem will das Land zunehmend unabhängiger von ausländischen Lieferanten werden.

Das wird beim Ausbau von Energiespeichern deutlich. Diese sind vor allem dort notwendig, wo die Energie durch Wind und Sonne erzeugt wird. So kann der erzeugte Strom zwischengespeichert und bei Bedarf wieder zur Verfügung gestellt werden. Im Jahr 2023 wurde eine Kapazität von 31,39 Gigawatt (GWh) an neuen Energiespeichersystemen installiert. Eine Steigerung von 260 Prozent, so die National Energy Administration (NEA).

Dieser schnelle Ausbau der Energiespeicherung ist notwendig, um den schwankenden Strom aus Wind- und Solarenergie zwischenzuspeichern und bei Bedarf wieder abrufen zu können. Damit kann China seine Stromversorgung stabilisieren und den Anteil erneuerbarer Energien weiter erhöhen, um seine Klimaziele zu erreichen.

Vanadium-Redox-Flow-Akkus und ihre Vorteile

Vanadium-Redox-Flow-Akkus spielen eine immer wichtigere Rolle. Die Gründe für ihre wachsende Beliebtheit sind vielfältig. Sie sind langlebig und können zwischen 15.000 und 20.000 Mal ohne Leistungsverlust geladen und entladen werden. Das bedeutet, dass sie ihre Speicherfunktion über die gesamte Lebensdauer eines Solarparks oder einer Windkraftanlage erfüllen können.

Außerdem können sie tiefentladen werden, ohne dass die Akkus Schaden nimmt, und ihre Kapazität lässt sich durch zusätzliche Elektrolytbehälter und Stacks leicht skalieren. Schließlich verwenden sie nicht brennbare Elektrolyte, was die Brand- und Explosionsgefahr im Vergleich zu Lithium-Ionen-Akkus verringert. All diese Eigenschaften machen sie zu idealen Kandidaten für die Anforderungen des Energiespeichermarkts.

Analysten gehen davon aus, dass sich das Marktvolumen für Vanadium bis zum Jahr 2030 auf rund 80 Mrd. US-Dollar verdoppeln wird, unter anderem aufgrund der Nachfrage der Batterie- und Akkuindustrie. Jüngste Zahlen zeigen, dass Batterien bereits mehr als fünf Prozent der weltweiten Nachfrage nach Vanadium ausmachen. Es wird erwartet, dass dieser Anteil allmählich auf 15 bis 25 Prozent ansteigt.

Das Problem mit dem Vanadium

Der Markt für Vanadium-Redox-Flow-Batterien wird in den nächsten Jahren deutlich wachsen. Angetrieben durch die steigende Nachfrage aus der Energiebranche. Allerdings gibt es ein Problem: Russland und China kontrollieren knapp 80 Prozent des globalen Vanadium-Marktes. Dies ist ein weiterer Grund, warum die USA und die Europäische Union das Metall als kritisch eingestuft haben. Eine Alternative auf dem Vanadiummarkt sind vor allem Brasilien und Südafrika. Südafrika hat einen Weltmarktanteil von 15,8 Prozent bei den Vanadium-Vorräten und ist damit nach Russland und China der drittgrößte Produzent. (heh)

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