Programmierbare Logik AMDs FPGA-Strategie: Neue Funktionen rein, alte Modelle raus

Von Michael Eckstein 3 min Lesedauer

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AMD kündigt die branchenweit ersten FPGAs und adaptiven SoCs an, die konform zum neuen DisplayPort 2.1 Audio/Video-Standard für 8K Ultra-High-Definition Video sind. Gleichzeitig bereinigt das Unternehmen sein Portfolio um seine komplexen PLD- und Low-End-FPGA-Bausteine.

AMD hat den neuen VESA-Standard DisplayPort 2.1 in seine Grafikkarten, FPGAs und adaptiven SoCs implementiert.
AMD hat den neuen VESA-Standard DisplayPort 2.1 in seine Grafikkarten, FPGAs und adaptiven SoCs implementiert.
(Bild: AMD)

Der neue Xilinx-Eigner AMD hat die Grafikschnittstellen in seinen Produktfamilien UltraScale+ (Field Programmable Gate Arrays, FPGAs) und Versal (adaptive System-on-a-Chip, SoC) auf den neusten Stand gebracht: Nach eigenen Angaben unterstützen sie als branchenweit erste FPGA- und adaptive SoC-Bausteine den VESA-Standard DisplayPort (DP) 2.1.

Das neue DisplayPort-2.1-Subsystem soll es den Komponenten ermöglichen, Videodaten in Ultra-High-Definition-(UHD-)Auflösung von 8K (7680 x 4320 Pixel) zu empfangen, zu verarbeiten und zu übertragen. Damit adressiert der US-Konzern Hersteller professioneller AV- und Broadcast-Ausrüstung. Diese könnten Geräte wie Kameras, professionelle Monitore, LED-Videowände, Projektoren, KVMs und die Broadcast-Infrastruktur nun problemlos integrieren und aufrüsten, um 8K UHD-Video zu verarbeiten.

Neuer UHD-Videostandard 8K: Vierfache Auflösung von 4K

8K hat sich als neuester UHD-Videostandard etabliert. Gegenüber 4K hat er die vierfache, gegenüber FullHD sogar die sechzehnfache Auflösung. Laut AMD setzt er sich in einem breiten Spektrum professioneller AV-, Broadcast-Medien- und Unterhaltungselektronik-Anwendungen durch.

Allerdings braucht 8K-UHD-Video Schnittstellen mit enormer Bandbreite und leistungsstarke Rechenwerke zum Verarbeiten der Videodaten, um eine derart hohe Pixeldichte flüssig ansteuern zu können. Daher ist DP 2.1 mit nahezu 80 Gbps spezifiziert – dem Dreifachen von DP 1.4. Das soll für hohe Bildschirmauflösungen, große Farbtiefen und hohe Bildwiederholraten ausreichen.

Demonstration Ende Januar auf der Integrated Systems Europe (ISE) 2024

Nach eigenen Angaben können Anwender in Kombination mit den hauseigenen Radeon-Grafikkarten mit UltraScale+ FPGAs und Versal-SoCs ein hochwertiges 8K-Erlebnis auf High-End-Workstations und Gaming-PCs erfahren. Apropos Radeon: Laut AMD war man auch bei den Grafikkarten branchenweit das erste Unternehmen, das die Unterstützung für DP 2.1 eingeführt hat. Konkret seien dies die Modelle Radeon PRO W7900, AMD Radeon PRO W7800 und Radeon RX 7900.

AMD wird das DisplayPort-2.1-IP-Subsystem mit der ersten öffentlichen Demonstration dieser Technologie auf der Integrated Systems Europe (ISE) 2024 vorstellen, die am 30. Januar in Barcelona eröffnet.

Event-Tipp: FPGA Conference Europe

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FPGA Conference

Einsatzgebiete für programmierbare Logikschaltung sind so vielfältig wie die verfügbaren Lösungen, mit denen sie sich entwickeln lassen. Ob FPGA, GPU oder Adaptive-Computing-SoC: Jede Technologie hat ihre Berechtigung – ist aber auch erklärungsbedürftig.

Die FPGA Conference Europe - als europaweit wichtigste Plattform für hersteller- und technologieunabhängigen und applikationsübergreifenden Austausch zwischen Experten und Entwicklern - gibt Embedded-Entwicklern Orientierung und praktische Hilfestellungen.

Produktabkündigungen: Diese PLDs und Low-End-FPGAs laufen aus

Aufgrund rückläufiger Nachfrage hat AMD eine Produktabkündigung an Distributoren herausgegeben. Betroffen sind unter anderem die Produktfamilien XC9500XL, CoolRunner XPLA 3, CoolRunner II, Spartan II und die fünf Spartan 3 CPLD, die im Rahmen der Xilinx-Übernahme im Jahr 2022 erworben wurden. Die Spartan-3-Familie kam 2011 auf den Markt. Die Bausteine sind weniger komplex als die High-End-FPGAs und werden häufig für Schnittstellen-Designs verwendet.

Auch die 3ADSP-Produktfamilien Commercial/Industrial „XC“ und Automotive „XA“ zählen zu den abgekündigten Baureihen. Nicht betroffen sind bislang die Produktreihen Spartan 6 und 7. Im Fokus von AMD stehen derzeit im Low-End-Bereich die Artix-Chips, im höheren Leistungsbereich die Zynq-Serien.

Bestände werden abverkauft

In seiner Mitteilung weist AMD darauf hin, dass Last-Time-Buy-Bestellungen (LTB) noch bis zum 29. Juni 2024 angenommen werden, wobei die Lieferbarkeit von der Verfügbarkeit abhängt. Wer sichergehen will, dass er/sie noch Komponenten erhält, sollte also weit vor dem Stichtag bestellen.

Eine Bestellung, die am oder nach dem 30. April 2024 noch offen ist, gilt als nicht stornierbar und nicht rückgabefähig (NCNR) und die endgültige Lieferung muss am oder vor dem 28. Dezember 2024 erfolgen. Rücksendegenehmigungen (RMA) für Ersatzgeräte aufgrund von Qualitätsproblemen werden bis zum 27. Juni 2025 akzeptiert. (me)

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