Arbeitskosten im Verarbeitenden Gewerbe Eine Arbeitsstunde im Verarbeitenden Gewerbe in Deutschland kostet im Schnitt 46 Euro

Von Susanne Braun 2 min Lesedauer

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Das Statistische Bundesamt hat auf Basis verschiedener Statistiken die durchschnittlichen Kosten für eine Arbeitsstunde in Deutschland im europäischen Vergleich errechnet. Im Jahr 2023 lag der Preis der durchschnittlichen Arbeitsstunde in Deutschland im Verarbeitenden Gewerbe 44 Prozent höher als im EU-Vergleich.

Made in Germany ist ein Zeichen für Qualität. Löblich ist es, wenn ein Unternehmen sich die Arbeitskosten hierzulande leistet, die im Vergleich mit dem europäischen Durchschnitt hoch ausfallen.
Made in Germany ist ein Zeichen für Qualität. Löblich ist es, wenn ein Unternehmen sich die Arbeitskosten hierzulande leistet, die im Vergleich mit dem europäischen Durchschnitt hoch ausfallen.
(Bild: frei lizenziert / Pixabay)

Made in Germany ist heutzutage ein Siegel, das ein Unternehmen seinen Produkten mit Stolz geben kann. Denn deutsche Arbeitgeber, so eine Schätzung des Statistischen Bundesamts (Destatis) auf Basis verschiedener Statistiken, zahlen durchschnittlich für Arbeitsstunden in Deutschland im Vergleich mit Europa relativ viel. Im Jahr 2023, so die Schätzung von Destatis, hat eine Arbeitsstunde in Deutschland durchschnittlich mit 41,30 Euro zu Buche geschlagen, was wiederum um etwa 30 Prozent höhere Kosten als im EU-Durchschnitt seien. 

Damit läge, so wird erklärt, Deutschland im EU-Vergleich an sechster Stelle – in anderen Ländern fällt die durchschnittliche Arbeitsstunde also noch kostspieliger aus. Mit 53,90 Euro am teuersten ist die durchschnittliche Arbeitsstunde demnach in Luxemburg, gefolgt von Dänemark (48,10 Euro), Belgien (47,10 Euro) und den Niederlanden (43,30 Euro). Am günstigsten ist die durchschnittliche Arbeitsstunde im Jahr 2023 hingegen in Bulgarien mit 9,30 Euro gewesen. Etwas mehr gab’s in Rumänien (11,00 Euro), Ungarn (12,80 Euro) und Lettland (13,50 Euro). Da erscheint es wenig verwunderlich, wenn Unternehmen ihre Standorte nach Osteuropa verlegen.

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Doch an dem Lohnniveau könnte sich in Zukunft etwas ändern. Im Jahr 2023 wurden in Ungarn, Rumänien und Polen auch die höchsten prozentualen Anstiege bei den Arbeitskosten verzeichnet – Ungarn führt dabei mit knapp 20 Prozent. In Italien, Dänemark und Malta hingegen fielen die Anstiege im niedrigen, einprozentigen Bereich am geringsten aus. „In Schweden sanken die Arbeitskosten sogar (-3,3 %). In Deutschland war der Anstieg mit +4,8 % um 0,5 Prozentpunkte niedriger als im EU-Durchschnitt mit +5,3 %“, heißt es.

Im Verarbeitenden Gewerbe falle die durchschnittliche Arbeitsstunde noch kostspieliger aus, so Destatis. Aber: Der relative Abstand zum EU-Durchschnitt, so wird festgehalten, hat sich im Vergleich zum Jahr 2022 nicht geändert.

Verarbeitendes Gewerbe in Deutschland

„Im Verarbeitenden Gewerbe kostete eine Arbeitsstunde 2023 durchschnittlich 46,00 Euro und damit rund 44 % mehr als im EU-Durchschnitt (32,00 Euro). In diesem Wirtschaftsabschnitt waren die Arbeitskosten in Deutschland im EU-Vergleich die vierthöchsten“, so Destatis. Bei marktbestimmenden Dienstleistungen hingegen lagen die Arbeitskosten im Jahr 2023 bei durchschnittlich 39,80 Euro, also etwas niedriger. Damit sei die Arbeitsstunde in dem Bereich immer noch rund 25 Prozent teurer; Deutschland liegt damit EU-weit auf dem siebten Rang.

Wir betonen deutlich: Es handelt sich um den geschätzten Durchschnitt. Das bedeutet selbstverständlich nicht, dass eine Arbeitsstunde in allen Unternehmen durch die Bank gleichermaßen fair entlohnt wird. Zur Erhebung der Daten teilt das Statistische Bundesamt Folgendes außerdem mit: Die Arbeitskosten setzen sich aus den Bruttoverdiensten und Lohnnebenkosten zusammen. Die Jahresschätzung der Arbeitskosten wiederum verknüpft wie bereits erwähnt bestehende Statistiken, da die Arbeitskostenerhebung nur alle vier Jahre durchgeführt wird – zuletzt im Jahr 2020. In den Zwischenjahren werden das Niveau der Arbeitskosten, Bruttoverdienste und Lohnnebenkosten je geleisteter Stunde auf Basis der jährlichen Veränderungsraten geschätzt. Eine genaue Angabe aus der Arbeitskostenerhebung lässt sich also wieder für das Jahr 2025 erwarten. In den Grafiken sowie auf der Webseite von Destatis finden Sie weitere Details. (sb)

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