Batterien für neue Rennserie Extreme H Fortescue liefert die Batterien für die neue Rennserie Extreme H

Von Susanne Braun 4 min Lesedauer

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In Kidlington in Großbritannien hat das australische Bergbauunternehmen Fortescue ein Batterien-Innovationszentrum der besonderen Art eingeweiht. Aus Kidlington kommen nicht nur Prototypen und Batterien für emissionsfreie Antriebssysteme, etwa im Bergbau, sondern auch die Batterien für die Rennserie Extreme H, die im Jahr 2025 startet.

Das Fahrzeug der Extreme E bei Tests in Saudi-Arabien im Jahr 2019.
Das Fahrzeug der Extreme E bei Tests in Saudi-Arabien im Jahr 2019.
(Bild: / CC0)

Wollten Sie schon immer mal erfahren, was ein Bergbauunternehmen mit einer Wasserstoff-Rennweltmeisterschaft zu tun hat? Wenn ja, dann sollten Sie unbedingt weiterlesen, denn wir erklären es Ihnen!

Das australische Bergbauunternehmen Fortescue hat am 12. Oktober 2023 im britischen Kidlington in der Nähe von Oxford ein neues Batteriezentrum eröffnet, das sich Fortescue 23 Millionen US-Dollar hat kosten lassen. Denn nicht nur hat sich das Unternehmen auf die Exploration, den Abbau und die Vermarktung von Eisen- und Metallerz spezialisiert und stellt unter dem Namen Fortescue Metals Group einen der größten Eisenerzproduzenten weltweit dar.

Fortescue hat sich auch zu einem Vorreiter in Bezug auf erneuerbare Energien und Nachhaltigkeit im Bergbau entwickelt. Um den CO₂-Fußabdruck des Konzerns zu verringern, investieren die Verantwortlichen verstärkt in Projekte rund um erneuerbare Energien. Und da kommt natürlich das neue Zentrum in Kidlington ins Spiel. Auf dem Gelände kümmern sich rund 350 Mitarbeiter um die Entwicklung, Prüfung und das Prototypendesign von Batterien.

Des Weiteren wird für eine Vielzahl an Anwendungen an emissionsfreien Antriebssystemen gewerkelt. Dazu zählen etwa Bergbaulastwagen sowie Offroad- und Automobilanwendungen. In Kidlington werden etwa die Batterien entworfen und gebaut, die die bis zu 240 Tonnen schweren Bergbau-LKW-Prototypen von Fortescue in Australien antreiben sollen. Und nicht nur die!

Batterien exklusiv für die Extreme-H-Rennserie

In Kidlington werden auch die Batterien für die erste Generation der neuen Rennserie Extreme H produziert. Die Extreme H wird ab dem Jahr 2025 an den Start gehen, und ist sozusagen die Weiterentwicklung der Extreme E, einer Rennserie für geländegängige Silhouettefahrzeuge mit Elektromotor. Entsprechend ist die Extreme H eine Rennserie für wasserstoffbetriebene Geländewagen.

Fortescue WAE ist bereits der Batterielieferant für die Extreme E Series. Das Extreme-H-Auto wird ein ähnliches Antriebssystem wie bei Extreme E verwenden, erklären die Verantwortlichen. Das Chassis wurde angepasst, um den Sicherheitsanforderungen im Zusammenhang mit der Verwendung von Wasserstoff gerecht zu werden. Der Hauptunterschied bei Extreme H wird sein, dass eine Wasserstoffbrennstoffzelle in Verbindung mit einer kleineren Batterie die größere Batterie als Hauptmethode zur Speicherung von Bordenergie (H2-Brennstoff/Batterie) ersetzen wird.

Die Erkenntnisse, die die Entwickler von Fortescue bislang aus der Extreme-E-Rennserie gezogen haben, helfen ihnen maßgeblich bei der Entwicklung der Batterien für den Industriegebrauch und bei der Dekarbonisierungsstrategie, die in dem Unternehmen verfolgt wird. „Fortescue und andere Unternehmen benötigen die Batterie- und grüne Technologielösungen, die hier in Kidlington hergestellt werden, um ihre Operationen zu dekarbonisieren“, erklärt Judith Judson, CEO von Fortescue WAE. „Die Welt kann es sich nicht leisten, dass Unternehmen abwarten, daher zeigen wir ihnen, dass der Wechsel zu null Emissionen und der Verzicht auf fossile Brennstoffe nicht nur möglich, sondern auch profitabel sein kann. Das Wissen, das wir aus dem Rennsport gewonnen haben, wird auf alles angewendet, was wir tun, einschließlich unserer Batteriesysteme für Bergbaulastwagen und anderer elektrischer Antriebssysteme. Das unterscheidet Fortescue von anderen.“

Extremes Interesse auch bei der FIA?

Der Motorsport ist nicht nur ein unglaublicher Zirkus, sondern gibt sich seit geraumer Zeit ebenfalls Mühe, seinen CO₂-Fußabdruck zu verringern. Das lässt sich beispielsweise in der Formel 1 der FIA (Fédération Internationale de l‘Automobile) in Bereichen der Hybridmotortechnik und des Reifenmanagements beobachten. So gibt es eine Initiative, künftig etwa die Reifenheizdecken einzusparen. Geplant war die Abschaffung der Decken bereits im kommenden Jahr, also 2024, der Plan wurde aber nach Einwürfen der Teams verschoben. Auch der Rennwochenmodus mit „Alternative Tyre Allocation“ soll den enormen Reifenverbrauch der Formel 1 verringern. An diesen Wochenenden steht den Teams etwa nur ein kleinerer Satz an Reifen zur Verfügung und das Qualifying muss mit einer festgelegten Reihenfolge der Reifenhärte gefahren werden. Das sind, zugegebenermaßen, nur kleine Beiträge zu einer nachhaltigeren Rennserie.

Effektiver schaut’s da bei den Projekten aus, die der spanische Unternehmer Alejandro Agag anpackt. Nach der Formel E und der Extreme E hat Agag nun ebenfalls die Extreme H mit ins Leben gerufen. Die Formel E ist bereits eine offizielle Weltmeisterschaft der FIA und es wird angenommen, dass der Extreme E bereits im Jahr 2026 die Krönung zur FIA-Weltmeisterschaft winken könnte. FIA-Präsident Mohammed bin Sulayem dazu (via Motorsport Total): „Wir freuen uns, die Zusammenarbeit mit Extreme E auf ihrem Weg in die FIA-Weltmeisterschaft fortzusetzen. Die Nutzung nachhaltiger Energiequellen im Motorsport ist das Hauptziel der FIA und Teil unserer langfristigen Strategie, und diese Serie ist ein ideales Schaufenster dafür.“

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Wasserstoff im Motorsport

Wenn sich die Extreme H technisch und kommerziell durchsetzt, könnte es auch dazu kommen, dass die Extreme H die Extreme E ablösen beziehungsweise, dass die Extreme E in der Extreme H aufgehen könnte, da alle Teams der Extreme E Interesse daran gezeigt haben, auf Wasserstoff umzusteigen, sobald das möglich ist. Genaueres dazu werden Motorsport-Fans wahrscheinlich in den Jahren 2024 und 2025 erfahren, wenn die Fahrzeuge und Technik der Extreme-H-Serie getestet werden. Es heißt, dass sich das Fahrzeug mit der Wasserstoffbrennzelle am Design und der Technik des Odyssey 21 orientieren wird. Das Allrad-Fahrzeug wird in der Extreme E von einem Motor mit 400 Kilowatt angetrieben, das etwa 550 PS entspricht.

Die Fahrzeuge für Formel E, Extreme E und dann auch Extreme H kommen übrigens vom französischen Hersteller Spark Racing Technology, der sich auf die Entwicklung und Herstellung von Elektrorennfahrzeugen spezialisiert hat. Spark spielt eine wichtige Rolle bei der Förderung und Entwicklung von Elektromobilität und erneuerbaren Energien im Motorsport. Die Fahrzeuge haben dazu beigetragen, das Bewusstsein für Elektromobilität und nachhaltigen Motorsport zu stärken. Quasi genau das, was auch Fortescue in der Industrie verfolgt. (sb)

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