Künstliche Intelligenz und Hologramme Microsoft bringt mit der HoloLens2 das Metaverse in den Mittelstand

Ein Gastbeitrag von Mariano Mailos* 4 min Lesedauer

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HoloLens 2 nutzt die Möglichkeiten von künstlicher Intelligenz (KI) und Hologrammen, um neue Formen der Zusammenarbeit in mittelständischen Unternehmen zu ermöglichen. Damit ebnet die Technologie Unternehmen den Weg ins industrielle Metaverse.

Transformation im Mittelstand: Mit der HoloLens 2 von Microsoft bekommen mittelständische Unternehmen die Möglichkeit, digitale Inhalte in einer physich-realen Umgebung zu transportieren.
Transformation im Mittelstand: Mit der HoloLens 2 von Microsoft bekommen mittelständische Unternehmen die Möglichkeit, digitale Inhalte in einer physich-realen Umgebung zu transportieren.
(Bild: Microsoft)

Der Mittelstand in Deutschland befindet sich im Umbruch und ist mit zahlreichen Problemen konfrontiert. Erschwert wird die Transformation durch die hohen Energiepreise, die die Produktions- und Lieferprozesse belasten. Der Fachkräftemangel reißt Lücken in die Personaldecke. Hinzu kommen Fragen nach der eigenen Resilienz und der Notwendigkeit, sich in Richtung Nachhaltigkeit zu transformieren. Dies bestätigt auch eine aktuelle Studie von PwC zu den zehn größten Herausforderungen und Chancen mittelständischer Unternehmen in Deutschland bei der nachhaltigen Transformation. Auch die Digitalisierung und der Einsatz neuer Technologien stehen auf der Liste.

Digitale Technologien können gerade kleinen und mittleren Unternehmen helfen, ihre Wettbewerbsfähigkeit zu stärken. Mixed-Reality-Anwendungen wie die Microsoft HoloLens 2 unterstützen Mitarbeiter bei neuen Formen der Zusammenarbeit. Dabei gibt es weder räumliche noch organisatorische Grenzen. Das von Microsoft entwickelte Headset ist ein völlig eigenständiger, kabelloser, holografischer Computer. Mit der HoloLens 2 können Menschen Hologramme, also digitale Inhalte, in einer physisch-realen Umgebung sehen und mit ihnen über Sprache und Gesten interagieren.

So funktioniert der tragbare Holografie-Computer

Die HoloLens 2 setzt dabei auf ein Zusammenspiel von KI aus der Microsoft-Cloud, zahlreichen Sensoren sowie speziellen Trackingsystemen, die unter anderem die Handform der Nutzerinnen und Nutzer erfassen und so zur präzisen Steuerung der Brille dienen. Hinzu kommt eine KI-Technologie direkt auf dem Edge, also auf der HoloLens 2 selbst. Sie wird als Perception AI bezeichnet, da sie der instinktiven Wahrnehmung und Aktivität des menschlichen Gehirns entspricht. Die technologische Basis für diese Perception AI, die ohne permanente Verbindung zur Cloud auskommt, bildet die Holographic Processing Unit HPU 2.0, die speziell für die HoloLens 2 entwickelt und in diese integriert wurde. Der lokale Einsatz auf dem jeweiligen Gerät ermöglicht besonders schnelle Reaktionszeiten, die für das Gefühl einer natürlichen Interaktion wichtig sind.

Daraus ergeben sich gerade im Zusammenhang mit dem produzierenden Gewerbe vielfältige Einsatzmöglichkeiten. So liegt die Exportquote des deutschen Maschinenbaus bei rund 80 Prozent. Viele der ins Ausland gelieferten Maschinen müssen jedoch regelmäßig gewartet, Einstellungen angepasst oder das Personal des Kunden in der Bedienung der Maschinen geschult werden. All das ist in der Regel mit einem hohen organisatorischen und zeitlichen Aufwand für das zuständige Servicepersonal verbunden. Dieser Aufwand wiegt in Zeiten knapper Personalressourcen besonders schwer und erhöht sich noch, wenn die Maschinen in schwer zugänglichen Regionen oder auf Schiffen eingesetzt werden.

Holografische Wartungsarbeiten mit Schritt-für-Schritt-Anleitungen

Hier kommt die HoloLens 2 ins Spiel. Kombiniert mit Cloud-Angeboten von Microsoft wie Dynamics 365 Guides können Servicemitarbeiter digital mit den Mitarbeitern beim Kunden vor Ort in Kontakt treten und sie mit holografischen Schritt-für-Schritt-Anleitungen durch die Wartungsarbeiten führen. Das Headset ermöglicht dabei echte Interaktionen zwischen Mixed und Physical Reality. Das Ergebnis ist zum einen eine erhebliche Zeit- und Kostenersparnis.

Andererseits schont der Einsatz durch vermiedene Reisen die Umwelt und leistet darüber hinaus einen wichtigen Beitrag für fortschrittliche Schulungs- und Onboarding-Prozesse, die analog zur Fernwartung mit HoloLens 2 in einer Mixed-Reality-Umgebung durchgeführt werden können. Dokumente wie Handbücher oder Schulungsunterlagen können vollständig digitalisiert direkt über die HoloLens 2 eingebunden und bereitgestellt werden. Die Holografie-Technologie wird so zum Chancengeber für den Mittelstand.

Doch damit nicht genug. Mit der HoloLens 2 ist das industrielle Metaversum auf dem Weg in die Realität. Während die einen das Metaversum noch für eine innovative Form des Entertainments halten, ist es in Wirklichkeit ein industrielles Konzept, das bereits mit hoher Geschwindigkeit die Gegenwart erobert. Im industriellen Metaversum verschmelzen reale und digitale Welt zu einer hybriden Form, die Technologien wie das Internet der Dinge, künstliche Intelligenz, digitale Zwillinge oder autonome Systeme miteinander verbindet.

In Kombination mit der HoloLens 2 ergeben sich damit komplett neue Einblicke in die eigene Produktion. Um den Aufbau neuer Produktionslinien und -prozesse zu planen, können die Verantwortlichen im Unternehmen gemeinsam mit externen Partnern holografische Bilder der künftigen Anlagen betrachten, im Raum platzieren und begehen.

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Industrial Metaverse wird zum Interaktionsraum für Mensch und Maschine

Statt neue Arbeitsschritte direkt an einer Maschine zu testen, können Fachabteilungen zunächst mit einem digitalen Zwilling, also einem digitalen Abbild der physischen Welt, im digitalen Raum arbeiten, bevor sie diese dann auf den realen Maschinen anwenden. Konstrukteurinnen und Konstrukteure können gemeinsam an digitalen Modellen entwickeln, als stünden sie zusammen in einer Werkshalle, obwohl sie tausende Kilometer voneinander entfernt sind.

Das bereits angesprochene Thema der Wartung erhält mit dem digitalen Zwilling nochmals eine weitere Dimension. Mit den Maschinendaten in der Azure Cloud können sich die jeweiligen Fachverantwortlichen etwa direkt ein Bild von der Lage machen und bei Bedarf ihre Kolleginnen und Kollegen über HoloLens 2 vor Ort unterstützen. Einschalten, hinschauen, Problem erkennen, lösen – und das alles innerhalb weniger Minuten. Im Ergebnis können Zeitaufwand, Materialkosten und CO2-Emissionen deutlich reduziert werden. Statt Zeit in Bussen und Bahnen zu verbringen, können die kreativen Köpfe eines Unternehmens mit virtueller Realität wie der Microsoft HoloLens 2 gemeinsam neue Produkte auf den Weg bringen, Entwicklungen erarbeiten und die Dinge buchstäblich aus einem anderen Blickwinkel betrachten.

* Mariano Mailos ist zuständig für Mixed Reality & IoT Go to Market Lead bei Microsoft Deutschland.

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