Staatliche Investitionen in Halbleiter-R&D USA und Japan: Jüngste Investitionen in Halbleiter-Forschung und Entwicklung

Von Susanne Braun 3 min Lesedauer

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Die einen wollen mit Forschung und Entwicklungen im Halbleiter-Sektor ihre Schwächen in Stärken umwandeln, die anderen wollen Technologien erforschen, die privaten Investoren zu riskant sind: Die USA und Japan haben millionen- und milliardenschwere R&D-Investitionen angekündigt.

Japan und die USA investieren kräftig in die heimische Halbleiter-Forschung.
Japan und die USA investieren kräftig in die heimische Halbleiter-Forschung.
(Bild: frei lizenziert / Pixabay)

Regierungen weltweit bemühen sich, die Entwicklung und Forschung von Halbleitern im eigenen Land voranzutreiben, um Sicherheit und Souveränität zu gewährleisten. Die moderne Weltgemeinschaft ist inzwischen stark von den Entwicklungen und Verfügbarkeiten im Halbleiter-Sektor abhängig, denn sie stellen einen fundamentalen Baustein der Elektronik und der Elektrotechnik dar. Elektronische Geräte benötigen Halbleiter genauso wie eine stabile Kommunikationsinfrastruktur, Energieversorgung, Transport- und Gesundheitswesen und viele weitere Annehmlichkeiten unseres Lebens.

Dazu wollen die Regierungen eine starke Wirtschaft fördern, technologische Führungspositionen sichern und technologische Unabhängigkeit erreichen. Eine robuste Inlandsproduktion von Halbleitern stärkt die Wettbewerbsfähigkeit der heimischen Industrie, schafft Arbeitsplätze und fördert Innovationen, während sie gleichzeitig Risiken im Zusammenhang mit globalen Lieferketten mindert.

Nicht ohne Grund siedeln sich inzwischen Halbleiterhersteller etwa in Deutschland an, unter anderem in Sachsen im Silicon Saxony. Vor allem in den vergangenen Jahren haben sich weltweit Regierungen darum bemüht, die heimische Halbleiterbranche zu fördern und gleichzeitig vor Einflüssen aus dem Ausland zu schützen. Unabhängig voneinander kommen aus den USA sowie aus Japan Neuigkeiten von aktuellen Förderungsbemühungen.

Japan: Knapp 280 Millionen Euro für 2-nm-R&D

Am 9. Februar 2024 hat Hidemichi Shimizu, Director des METI Strategy Office for the Software and Information Services Industry (via The Business Times) verlauten lassen, dass die Regierung 45 Milliarden Yen (etwa 280 Millionen Euro) in die Entwicklung fortschrittlicher Chip-Technologie stecken wolle. METI ist das japanische Ministry of Economy, Trade and Industry. Die Gelder gehen an das Leading-edge Semiconductor Technology Center (LSTC), in dem Forschungen und Entwicklungen vorangetrieben werden, die vom privaten Sektor als zu riskant bewertet werden.

Das LSTC in Tokio wurde eingerichtet, um japanische Wissenschaftler aus den Bereichen Nanotechnologie, Materialforschung und Künstliche Intelligenz unter einen Schirm zu bringen. Des Weiteren wird die Chip-Herstellung in der von der regierungsnahen Rapidus Corp. unterstützt. Hinter Rapidus wiederum stehen Toyota, Sony, NTT, SoftBank, Kioxia, Denso, NEW und die MUFG Bank; zudem findet ein Technologieaustausch unter anderem mit IBM und Imec statt.

Der Fünf-Jahres-Vertrag, der nun geschlossen wurde, soll unter anderem die Entwicklungen in der 2-nm-Technologie und darüber hinaus befeuern. Auch das Chip-Design für die KI-Nutzung ist geplant.

USA: Rund 10 Milliarden Euro für R&D und Forschungszentrum

Am selben Tag, also am 9. Februar 2024, verkündete auch das Presseteam des US-amerikanischen Präsidenten enorme Investitionen in die heimische Halbleiter-Forschung. Rund 4,6 Milliarden Euro (etwa 5 Milliarden US-Dollar) werden in den Aufbau und Fortführung der Arbeiten im National Semiconductor Technology Center (NSTC) investiert.

„Das CHIPS-Forschungs- und Entwicklungsprogramm umfasst insgesamt 11 Milliarden US-Dollar an Mitteln für die Förderung von vier Programmen: das NSTC; das National Advanced Packaging Manufacturing Program (NAPMP); das CHIPS-Metrologieprogramm; und das CHIPS Manufacturing USA Institute. Das NSTC, Herzstück des CHIPS-Forschungs- und Entwicklungsprogramms, bringt Regierung, Industrie, Arbeit, Kunden, Lieferanten, Bildungseinrichtungen, Unternehmer und Investoren zusammen, um Innovationen zu beschleunigen, Forschungsbarrieren abzubauen und Bedürfnisse nach qualifizierten Arbeitskräften anzugehen“, heißt es aus der Mitteilung aus dem Weißen Haus.

Bei der Veranstaltung vor Ort wurde Jennifer Granholm, Ministerin für Energy, wie folgt zitiert (via Reuters): "Ein Land, das keine Forschung und Entwicklung betreibt, ist ein schwaches Land. Wir werden nicht länger schwach sein." (sb)

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