Standortschließung Finale Entscheidung: Solarhersteller Meyer Burger schließt Standort in Freiberg

Von Susanne Braun 2 min Lesedauer

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Die Ankündigung, die die Führungsetage des Solarherstellers Meyer Burger rund 500 Mitarbeitenden machen musste, war keine erfreuliche. Der Standort im sächsischen Freiberg wird geschlossen, nachdem einer Bitte um staatliche Unterstützung eine Absage erteilt wurde.

Der Meyer-Burger-Standort in Goodyear, Arizona.
Der Meyer-Burger-Standort in Goodyear, Arizona.
(Bild: Meyer Burger)

Die Meyer Burger Technology AG gibt den Standort im sächsischen Freiberg auf, wie aus Medienberichten hervorgeht (via WirtschaftsWoche). Von der Standortschließung des Solarherstellers sind rund 500 Mitarbeitende betroffen; mehr als 400 von ihnen verlieren ihre Anstellung, während einige weiteren Betroffenen Verträge in anderen Gesellschaften des Konzerns angeboten wurden.

Der Erhalt des Standorts sei laut den Berichten davon abhängig gemacht worden, ob es einen staatlichen Zuschuss in Form des Resilienzbonus für Solarmodule gäbe; die Produktion im Freiberger Werk war bereits am 23. Februar 2024 gestoppt worden.

Absage an den Resilienzbonus

Den monatelangen Diskussionen um diese Unterstützung für die PV-Branche war in jüngster Vergangenheit eine Abfuhr erteilt worden. Bundesfinanzminister und FDP-Vorsitzender Christian Lindner hatte in der ARD-Sendung Bericht aus Berlin gesagt, dass eine Unterstützung einzelner Branchen wenig zielführend sei. „[…] dann hat das weder für die Resilienz des Standortes Deutschland, also unsere wirtschaftliche Sicherheit, noch für das Gelingen der Energiewende eine Auswirkung. Es ist einfach nur zum Vorteil von einzelnen Interessenten“, wird Lindner von pv magazine zitiert.

Schon seit einer ganzen Weile verfolgt das schweizerische Unternehmen die Fertigstellung zweier Werke in den USA, um die anhaltenden Verluste in Europa zu stoppen und vom Photovoltaik-Boom in Nordamerika zu profitieren. In Colorado Springs, Colorado, befindet sich ein Werk für die Solarzellenproduktion im Bau; in Goodyear, Arizona, ein Werk für die Solarmodulproduktion. Sobald die Fertigung anläuft, wird damit gerechnet, jährlich eine Produktionskapazität von 2 Gigawatt zu erreichen.

Der Vorstand von Sentis, Hauptaktionär von Meyer Burger, ließ bereits im Februar 2024 mitteilen: „Aufgrund des fehlenden europäischen Schutzes vor unlauterem Wettbewerb aus China ist die fast vierjährige harte Arbeit der herausragenden Beschäftigten in Europa gefährdet. Gleichzeitig nähert sich Meyer Burger mit hohem Tempo der Eröffnung ihrer Modulfabrik in Arizona und baut eine 2 Gigawatt Zellfabrik in Colorado. Das politische System der Vereinigten Staaten hat mehrfach bewiesen, dass es ein starkes überparteiliches Engagement gibt, um in den USA ansässige Unternehmen vor unlauterem Wettbewerb zu schützen.“ (sb)

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