Wirtschaftsabschwung EV-Markt in der Krise? Tesla entlässt auch in Grünheide

Von Susanne Braun 2 min Lesedauer

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In den vergangenen Monaten überschlugen sich die Schlagzeilen zum zähen Absatz von Elektrofahrzeugen. Die Konsequenz daraus zieht etwa Tesla mit einem weltweiten Stellenabbau, auch im Werk im brandenburgischen Grünheide. 300 Leiharbeiter müssen gehen und es wird diskutiert, die Stammbelegschaft um 400 Arbeitende zu reduzieren.

Teslas Gigafactory 4 Berlin-Brandenburg in Grünheide.
Teslas Gigafactory 4 Berlin-Brandenburg in Grünheide.
(Bild: Tesla)

Update vom 23. April 2024: Inzwischen ist Medien gegenüber bestätigt worden, dass der Tesla-Konzern die weltweit angekündigten Sparmaßnahmen auch im einzigen europäischen Werk Berlin-Brandenburg umsetzen will. Etwa gegenüber dem Spiegel wurde davon gesprochen, dass in der Fabrik in Grünheide 400 Stellen abgebaut werden. Um die Zahl der betriebsbedingten Kündigungen möglichst gering zu halten, soll ein Freiwilligenprogramm umgesetzt werden. Welche Maßnahmen dieses Programm umfasst, ist nicht bekannt; man weiß lediglich, dass der Dialog mit dem Betriebsrat initiiert wird.

Angesichts dessen, dass im Grünheider Werk mittlerweile rund 12.000 Beschäftigte arbeiten, fallen die Sparmaßnahmen in Form der Streichung von 400 festen Stellen sowie die Nicht-Verlängerung der Verträge von 300 Leiharbeitern vergleichsweise gering aus. Weltweit sollen bei Tesla rund 14.000 Arbeitsplätze eingespart werden.

Originaltext vom 19. April 2024: Elektromobilität gilt als einer der Schlüsselsteine in der Herbeiführung der Klimawende. Allerdings haben Hersteller und Entwickler noch einige Herausforderungen zu bewältigen, damit E-Fahrzeuge in der Breite angenommen werden. Reichweitenangst, die Verfügbarkeit von Ladestationen, die Kosten, Ladezeiten und die Gewohnheit herkömmlicher Verbrennungsfahrzeuge gelten immer wieder als Bremse der Mobilitätswende.

 Von den meisten Herstellern wird jedoch angenommen, dass sich der Markt durch die Weiterentwicklung der Technologie, durch die stetige Verbesserung der Ladeinfrastruktur und sinkende Kosten schlussendlich wandeln wird. Nur wird es dann für die Vorreiter der E-Mobilität wie Tesla noch einen großen Markt zu bedienen geben – oder ist er bis dahin gesättigt, etwa durch das Angebot chinesischer Hersteller, die ihre Fahrzeuge günstiger anbieten?

Stellenabbau bei Tesla in Grünheide

Tesla will weltweit Tausende Stellen abbauen, auch im Werk im brandenburgischen Grünheide – wobei es laut Bestätigung aus Unternehmenskreisen erst einmal so aussieht: Die Verträge von 300 Leiharbeitern wurden nicht verlängert. Der Vertragspartner, so heißt es vonseiten Teslas, habe die abgemeldeten Leiharbeiter in der Mehrheit bereits bei anderen Kunden in ein neues Beschäftigungsverhältnis überführt (via Spiegel).

Allerdings soll es wohl nicht bei diesen 300 abgemeldeten Leiharbeiterverträgen bleiben. Das Handelsblatt berichtete am 18. April 2024 von einem internen Schriftverkehr, wonach die Belegschaft in der kommenden Woche, also ab dem 22. April 2024, über weitere Maßnahmen informiert wird. Zuvor war der bereits erwähnte weltweite Stellenabbau von zehn Prozent angekündigt worden. Aus der internen Mail, die an die Grünheide-Belegschaft ging, zitiert das Handelsblatt wie folgt: „Als Unternehmen können wir nur dann nachhaltig und erfolgreich in die Zukunft gehen, wenn wir unsere Agilität bewahren und auf Marktgegebenheiten reagieren können.“

Im Gespräch mit internen Quellen habe das Handelsblatt erfahren, dass rund 3.000 Arbeitsplätze in Grünheide auf dem Spiel stehen könnten, die meisten davon Leiharbeiter, die bislang in den meisten Fällen übernommen worden waren. Das Tesla-Management in Grünheide ließ hingegen verlauten, dass die Zahl von 3.000 gefährdeten Stellen in Grünheide „jeder Grundlage“ entbehre. „Ob es Leiharbeiter bei seiner Rechnung einbezieht, ist unklar. Wie viele Mitarbeiter gehen müssen, verriet das Management nicht“, merken die Autoren des Handelsblatts an. (sb)

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