Chinageschäfte US-amerikanischer Hardware-Unternehmen China verbannt AMD- und Intel-CPUs sowie Windows von Regierungs-PCs

Von Susanne Braun 2 min Lesedauer

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Die chinesische Regierung hat Berichten zufolge neue Richtlinien veröffentlicht, die CPUs und diverse Softwares US-amerikanischer Hersteller aus und von Regierungsrechnern und Servern verbannen sollen. Es wird angenommen, dass Intel und AMD deswegen finanzielle Einbußen bevorstehen.

China plant Berichten zufolge, Prozessoren von AMD und Intel aus der Regierungs-Hardware zu werfen.
China plant Berichten zufolge, Prozessoren von AMD und Intel aus der Regierungs-Hardware zu werfen.
(Bild: frei lizenziert / Pixabay)

Die Handelsbeziehungen zwischen den USA und China mit Blick auf Hard- und Software-Produkte gleichen aufgrund vielfältiger Sanktionen beider Seiten inzwischen einem Spaziergang über ein Minenfeld. Beschlossene Sanktionen wirken sich weitreichend auf den Technologie- und Handelssektor sowie auf die geopolitischen Beziehungen aus - und diese Auswirkungen sind nicht ausschließlich auf die USA und China beschränkt.

Die USA haben Sanktionen gegen chinesische Unternehmen verhängt, darunter Huawei und ZTE, was zu Einschränkungen beim Zugang zu US-Technologie und -Komponenten führt. China hat ähnliche Beschränkungen gegen US-amerikanische Unternehmen erlassen.

Laut einem Bericht der Financial Times (via Reuters) hat die chinesische Regierung inzwischen neue Richtlinien bekannt gegeben, durch die Prozessoren von AMD und Intel aus Regierungsrechnern und Servern verbannt werden sollen. Auch Microsofts Windows soll ebenso von der Hardware verschwinden wie weitere Datenbanken-Softwares westlicher Hersteller. Als Ersatz sollen heimische Produkte dienen, etwa Prozessoren von Phytium und Loongson. Finanzanalysten nehmen an, dass der CPU-Bann den Unternehmen Intel und AMD deutliche Umsatzeinbußen einbringen könnte.

Trotz aller Sanktionen stellt China für viele Unternehmen immer noch einen höchst profitablen Markt dar. So generierte Intel im Jahr 2023 rund 27 Prozent der Verkaufserlöse in China, AMD etwa 15 Prozent, berichtet die Financial Times (via Tom's Hardware).

Investitionen in R&D erforderlich

Der Austausch der verbauten Teile in der chinesischen Regierungs-Hardware wird freilich nicht von heute auf morgen umsetzbar sein. Es wird angenommen, dass China trotz der Fortschritte in der Chipindustrie in jüngster Vergangenheit dennoch technologisch gesehen in den meisten Fällen um zehn Jahre im Hintertreffen ist. Die Umstellung der Technik auf Hardware aus dem eigenen Land würde für China eine nicht zu unterschätzende Herausforderung darstellen, so die Autoren von Tom's Hardware. China müsse eine signifikante Menge an Zeit und Geld in die Forschung und Entwicklung investieren, um sich selbst mit Prozessoren zu versorgen.

„Selbst mit der gestohlenen Technologie, die sie durch Reverse Engineering zurückentwickeln können, sind die Fabrikationsanlagen von anderen Faktoren abhängig. Chinesische Unternehmen wie SMIC und HLMC sind wie alle anderen Halbleiterhersteller von anderen Unternehmen in den jeweiligen Ländern auf Rohstoffe und andere Technologiequellen angewiesen. Die chinesische CPU Zhaoxin KX-7000 gilt als sechs Jahre im Rückstand, basiert aber auf der x86-Architektur“, so Roshan Ashraf Shaikh von Tom's Hardware. (sb)

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