Elektromobilität China dominiert den Markt für Batteriefabriken
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Die meisten Gigafactories werden in Asien gebaut, vor allem in China. Noch 2030 werden 68 Prozent aller produzierten Gigawattstunden aus China kommen. Aber Europa kann aufholen.
Die steigende Nachfrage nach Elektroautos und der damit verbundene Bedarf an Lithium-Ionen-Batterien treibt die globale Nachfrage nach Lithium an. China ist dabei der dominierende Akteur in der Lithium-Wertschöpfungskette. Das Land kontrolliert nicht nur den größten Teil der weltweiten Lithium-Reserven, sondern ist auch führend in der Verarbeitung und Produktion von Lithium-Ionen-Batterien. Weltweit werden derzeit mehr als 400 Batteriefabriken gebaut, um die Elektroauto-Flotten künftig mit Batterien versorgen zu können. Eng wird es bei der Rohstoffversorgung. Denn China dominiert nicht nur die Verarbeitung von Lithium, sondern kontrolliert auch immer mehr Lithium-Vorkommen. Chancen bieten sich daher in Afrika, dass auch in Sachen Lithium als „underexplored“ gilt.
Von den 400 Batteriefabriken soll etwa die Hälfte bis Ende dieses Jahres in Betrieb gehen. Die Zahlen dieser „Gigafactories“ mit einer Produktionskapazität von mindestens 100 Gigawattstunden gehen aus Analysen des Forschungsinstituts Benchmark Minerals Intelligence hervor. Viele dieser Fabriken entstehen zwar in Europa und auch in Deutschland. Doch der Rückstand auf China ist enorm. Die Analysten erwarten, dass auch im Jahr 2030 noch 68 Prozent aller produzierten Gigawattstunden aus China kommen werden.
Europas Rückstand bei der Batterieproduktion
Ein Grund ist, dass viele europäische Autohersteller bei der Elektrifizierung ihrer Flotte spät dran sind. Dementsprechend hängt der Ausbau der Batteriefabriken hinterher. Laut einer Studie des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt (DLR) werden in Deutschland im Jahr 2023 etwa 15 Prozent aller in Deutschland zugelassenen Neuwagen elektrisch angetrieben sein. In China hingegen könnte der Anteil der Elektroautos an den Neuzulassungen bereits im Jahr 2025 bei 50 Prozent liegen.
Um den Rückstand Europas bei der Batterieproduktion aufzuholen, müssen die europäischen Autohersteller und Regierungen die Elektrifizierung der Automobilindustrie beschleunigen. Das würde auch dazu führen, dass die Nachfrage nach Batterien in Europa steigt und sich die europäische Batterieindustrie weiterentwickeln kann.
Chinesen haben beim Lithium die Nase vorn
China hat auch bei der Rohstoffversorgung einen Vorsprung. S&P Global hat errechnet, dass chinesische Unternehmen insbesondere bei diesem kritischen Rohstoff die Nase vorn haben. Sie nahmen etwa jede zweite, länderübergreifende Übernahme in diesem Sektor seit 2018 vor und liegen damit klar vor den Wettbewerbern aus dem Westen. Dementsprechend müssen sich langfristig wohl auch der Weltmarktführer Albemarle aus den USA sowie Chiles nationaler Champion SQM warm anziehen. Zuletzt scheiterte Albemarle sogar mit einem Übernahmeversuch in Australien und dürfte sich nun vermehrt nach Kaufchancen in anderen Weltregionen umsehen.
Analysten von der Deutschen Bank sowie der Citibank hatten jüngst einen Engpass für den Markt prognostiziert. Schon 2025 könnte es bei Lithium ein Angebotsdefizit geben, dass sich dann mittel- bis langfristig noch weiter ausdehnen soll, so die Prognose. Damit sollten auch die Lithiumpreise bis zum Ende der Dekade zulegen können. Zuletzt hatten die Lithium-Preise vom Spitzenwert 2022 etwa 60 Prozent abgegeben.
Lithium-Vorkommen hart umkämpft
Afrika verfügt über große Lithium-Vorkommen, die bisher nur in geringem Umfang erschlossen wurden. Dies bietet Chancen für die Entwicklung einer neuen Rohstoffbasis für die Elektromobilität in Afrika. Im Fokus sollten diese aber sichere und etablierte Mining-Länder wie Marokko oder Namibia in den Fokus nehmen. Arcadia Minerals entwickelt diverse Projekte in Namibia. Die Australier haben bereits mit dem Bau der ersten Mine Swanson (Tantal) begonnen. (heh)
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