Finanzierungen für Intel Intel darf sich bis zu 20 Milliarden US-Dollar von der Regierung leihen

Von Susanne Braun 3 min Lesedauer

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Das US-Handelsministerium schlägt Intel eine direkte Finanzierung über den CHIPS and Science Act vor und zudem dürfte sich das Unternehmen auch für Darlehen qualifizieren. Knapp 20 Milliarden US-Dollar könnte Intel sich für die Investitionen in die inländische Halbleiterproduktion sichern. Ohnehin will Intel in den nächsten fünf Jahren bis zu 100 Milliarden US-Dollar investieren.

Intels CEO Pat Gelsinger (links) im Gespräch mit US-Präsident Joe Biden. Der Präsident der Vereinigten Staaten war am 20. März 2024 zu Besuch in der Halbleiterproduktionsstätte in Chandler, Arizona.
Intels CEO Pat Gelsinger (links) im Gespräch mit US-Präsident Joe Biden. Der Präsident der Vereinigten Staaten war am 20. März 2024 zu Besuch in der Halbleiterproduktionsstätte in Chandler, Arizona.
(Bild: Intel Corporation)

Das Ziel der US-Regierung unter Joe Biden ist klar formuliert: Man möchte sich nicht mehr von asiatischen und anderen Marktführern abhängen lassen und eine resiliente Halbleiter-Fertigungskette im eigenen Land implementieren.

Erst in jüngster Vergangenheit hatte US-Handelsministerin Gina Raimondo den Plan der Staaten bekräftigt, innerhalb den nächsten fünf Jahre (bis 2030) die IC-Produktion zu etablieren, anzukurbeln und rund 20 Prozent des Markts zu beliefern - übrigens ein Ziel, das sich die EU ebenfalls gesetzt hat.

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Ermöglichen sollen die Pläne der US-Regierung, nämlich der Aufbau der gesamten Wertschöpfungskette für fortschrittliche Logikchips im eigenen Land, von der Polysiliziumproduktion über die Waferherstellung bis zum Advanced Packaging, milliardenschwere Subventionen und Unterstützungen für heimische Player. Einer dieser heimischen Player ist Intel, und die Verantwortlichen dieses Konzerns hatten am 20. März 2024 positive Nachrichten zu vermelden.

Bis zu 20 Milliarden US-Dollar Unterstützung vom Land

Intel und das US-Handelsministerium haben eine unverbindliche Absichtserklärung unterzeichnet, die eine direkte Finanzierung von bis zu 8,5 Milliarden USD für Intels kommerzielle Halbleiterprojekte im Rahmen des CHIPS and Science Act ermöglicht. Mit diesem Geld möchten die Verantwortlichen von Intel ihre kommerziellen Halbleiterprojekte in den Staaten Arizona, New Mexico, Ohio und Oregon vorantreiben.

Des Weiteren rechnet Intel mit einer Steuergutschrift des US-Finanzministeriums (Investment Tax Credit, ITC) von bis zu 25 Prozent für qualifizierte Investitionen von mehr als 100 Milliarden USD sowie mit der Möglichkeit, über ein Bundesdarlehen zusätzlich bis zu 11 Milliarden USD zu erhalten. Das Geld wollen die Leute von Intel natürlich sinnvoll nutzen. In den kommenden fünf Jahren möchte das Unternehmen bis zu 100 Milliarden USD ausgeben, um die Kapazitäten und Fähigkeiten der US-Chipindustrie zu erweitern, die für die wirtschaftliche und nationale Sicherheit und die Beschleunigung neuer Technologien entscheidend sind.

„Der heutige Tag ist ein entscheidender Moment für die USA und Intel, da wir daran arbeiten, das nächste große Kapitel der amerikanischen Halbleiterinnovation voranzutreiben“, sagte Intel-CEO Pat Gelsinger im Rahmen der Veranstaltung. „KI treibt die digitale Revolution voran, und alles Digitale braucht Halbleiter. Die Unterstützung durch den CHIPS Act wird dazu beitragen, dass Intel und die USA an der Spitze der KI-Ära bleiben, während wir eine widerstandsfähige und nachhaltige Halbleiterlieferkette aufbauen, um die Zukunft unseres Landes zu sichern.“

Die CHIPS-Zukunft der USA

Die Subventionen und Finanzierungen der US-Regierung, die in ausgewählte Unternehmen im eigenen Land fließen, bringen natürlich langfristig nicht nur einen technischen und wirtschaftlichen Fortschritt mit sich, sondern sind auch mit Blick auf die anstehenden Wahlen des US-Präsidenten interessant. Anfang November 2024 wird wieder gewählt, und die Biden-Harris-Regierung kann sich mit für den bereits laufenden Wahlkampf auf die Fahnen schreiben, mit den Geldern aus dem CHIPS and Science Act Jobaussichten für Zehntausende zu schaffen.

Durch die direkten Investitionen in die Halbleiter-Wertschöpfungskette erwartet Intel, bis zu 30.000 neue Jobs zu ermöglichen; 10.000 im Unternehmen selbst, 20.000 im Baugewerbe. Und dann rechnen die Verantwortlichen noch damit, dass weitere 50.000 Arbeitsplätze indirekt geschaffen werden, nämlich bei Zulieferern.

„Mit dieser Vereinbarung tragen wir dazu bei, Anreize für Investitionen von Intel in Höhe von über 100 Milliarden US-Dollar zu schaffen. Dies ist eine der größten Investitionen, die jemals in die US-Halbleiterindustrie getätigt wurden, die über 30.000 angemessen bezahlte Arbeitsplätze schaffen und die nächste Generation von Innovationen anregen wird“, sagte US-Handelsministerin Gina Raimondo.

„Diese Ankündigung ist der Höhepunkt jahrelanger Arbeit von Präsident Biden und parteiübergreifender Bemühungen im Kongress, um sicherzustellen, dass die Spitzenchips, die wir zur Sicherung unserer wirtschaftlichen und nationalen Sicherheit benötigen, in den USA hergestellt werden.“ (sb)

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