IC-Marktführung 20 Prozent aller ICs bis 2030 aus den USA - die Regierung glaubt daran

Von Susanne Braun 2 min Lesedauer

Anbieter zum Thema

Die US-amerikanische Regierung steckt viel Geld in den Ausbau der inländischen Halbleiterproduktion. Sie ist zuversichtlich, dass die USA bis zum Ende der Dekade in der Lage sind, 20 Prozent des Markts für fortgeschrittene Logikchips zu beherrschen. Eine komplette IC-Wertschöpfungskette im eigenen Land soll dazu die Unabhängigkeit von äußeren Faktoren sichern.

Im Oktober erhielt Globalfoundries eine Finanzierung des US-Verteidigungsministeriums in Höhe von 35 Millionen US-Dollar, um die großtechnische Herstellung von Galliumnitrid (GaN)-auf-Silizium-Halbleitern im Werk in Vermont zu beschleunigen.
Im Oktober erhielt Globalfoundries eine Finanzierung des US-Verteidigungsministeriums in Höhe von 35 Millionen US-Dollar, um die großtechnische Herstellung von Galliumnitrid (GaN)-auf-Silizium-Halbleitern im Werk in Vermont zu beschleunigen.
(Bild: Globalfoundries)

Die meisten integrierten Schaltkreise (ICs) werden heutzutage in Ländern wie China, Taiwan und Südkorea hergestellt. China ist einer der größten Produzenten von ICs, gefolgt von Taiwan, das als Zentrum der Halbleiterproduktion gilt. Aus Südkorea kommen große Unternehmen wie Samsung und SK Hynix.

Die USA spielen auf dem Feld ebenfalls eine Rolle, aber die fällt in den Augen der Regierung bislang nicht groß genug aus. Die Vereinigten Staaten sind zwar führend im Chipdesign und in der Entwicklung von KI-Sprachmodellen, stellen aber keine fortschrittlichen Chips her, die für die KI-Anwendungen benötigt werden.

Mit milliardenschweren Subventionen soll die heimische IC-Produktion nicht nur etabliert und angekurbelt werden, sondern bis zum Ende der Dekade, also 2030, rund 20 Prozent des Markts beliefern. Diesen Plan unterstrich US-Handelsministerin Gina Raimondo bei einer Rede beim Thinktank Center for Strategic and International Studies in Washington Anfang Februar 2024 (via ElectronicsWeekly).

Start bei null

„Wir glauben, dass unsere Investitionen in die Herstellung führender Logikchips dieses Land auf Kurs bringen werden, und wir bis zum Ende des Jahrzehnts etwa 20 Prozent der weltweit führenden Logikchips zu produzieren“, sagte Raimondo bei der Veranstaltung und fügt hinzu: „Heute stehen wir bei null.“

Nicht nur sollen in Zukunft 20 Prozent der weltweit benötigten ICs auf US-amerikanischen Boden hergestellt werden. Die US-Regierung ist optimistisch, dass die gesamte Wertschöpfungskette für fortschrittliche Logikchips im eigenen Land aufgebaut werden kann, von der Polysiliziumproduktion über die Waferherstellung bis zum Advanced Packaging. Gleichzeitig soll die Fertigung aktueller und älterer Chip-Generationen nicht vernachlässigt werden, um Lieferketten zu stabilisieren.

Bei den Subventionen geht es der Regierung der Vereinigten Staaten nicht darum, nur ein paar prestigeträchtige Fabs zu erreichen und dann liefe die Fertigung schon von allein. Auch wolle man die Chip-Produktion gezielt fördern, nicht die Fördergelder mit einer Gießkanne ausschütten, wird Raimondo zitiert.

Es werden Projekte priorisiert, die bis zum Jahr 2030 aktiv produzieren werden. Erst im Februar 2024 hat Globalfoundries eine Zusage für einen Zuschuss von 1,5 Milliarden US-Dollar erhalten. Damit sollen die Fabs in Vermont und New York ausgebaut werden. (sb)

(ID:49951825)

Jetzt Newsletter abonnieren

Verpassen Sie nicht unsere besten Inhalte

Mit Klick auf „Newsletter abonnieren“ erkläre ich mich mit der Verarbeitung und Nutzung meiner Daten gemäß Einwilligungserklärung (bitte aufklappen für Details) einverstanden und akzeptiere die Nutzungsbedingungen. Weitere Informationen finde ich in unserer Datenschutzerklärung.

Aufklappen für Details zu Ihrer Einwilligung