Akkutechnologien Leistungsstarke und ressourcenschone Aluminium-Ionen-Akkus

Von Dipl.-Ing. (FH) Thomas Kuther 3 min Lesedauer

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Das Verbundprojekt Innobatt verfolgt einen neuartigen und ganzheitlichen Ansatz für anwendungsspezifische Akkus, der die komplette Wertschöpfungskette vom Grundmaterial bis zum späteren Recycling berücksichtigt. Ausgangspunkt ist die Zellchemie der Aluminium-Ionen-Akku, der mit kostengünstigen, nicht entflammbaren Materialien arbeitet und auf kritische Rohstoffe verzichtet.

Neuentwickelte Prototypen der Aluminium-Ionen-Pouchzelle für den Einsatz im Innobatt-Demonstratorsystem.
Neuentwickelte Prototypen der Aluminium-Ionen-Pouchzelle für den Einsatz im Innobatt-Demonstratorsystem.
(Bild: Innobatt / Fraunhofer IISB)

Ziel des Konsortiums aus Wissenschaft und Industrie ist die gemeinsame Entwicklung eines nachhaltigen und intelligenten elektrischen Speichersystems, das von vornherein auf ressourcenschonende Herstellung, herausragende Betriebssicherheit und einfache Wiederverwertbarkeit ausgelegt ist. Ausgangspunkt ist die kostengünstige Zellchemie der Aluminium-Ionen-Batterie (AIB), die mit nicht entflammbaren Materialien arbeitet und auf kritische Rohstoffe verzichtet. Das Projekt Innobatt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Batterie2020Transfer“ gefördert.

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Elektromobilität und Energiewende sorgen für einen stetig wachsenden Bedarf an flexiblen und leistungsfähigen Energiespeichern. Standen zunächst eher technische Fragestellungen und wirtschaftliche Überlegungen im Raum, so nimmt die Massenproduktion elektrischer Batteriesysteme heute industriepolitische Dimensionen an. Mit der zunehmenden Verbreitung und Nutzung der etablierten Akkutechnologien zeichnen sich immer deutlicher die makroökonomischen, ökologischen und gesellschaftlichen Auswirkungen eines tiefgreifenden technologischen Wandels ab.

Nachhaltige Wertschöpfung

Die Industrie und nicht zuletzt die Forschung sehen sich hier mit anspruchsvollen Aufgaben konfrontiert, die neue und vor allem ganzheitliche Lösungsansätze erfordern. Ganzheitlich meint, den kompletten Produktzyklus zu betrachten und nicht nur den Zeitraum der eigentlichen Produktnutzung oder die Rahmenbedingungen beim Einsatz im Alltag. Forschung und Entwicklung auf dem Gebiet der Akkutechnologie müssen die vollständige Wertschöpfungskette für Akkusysteme abdecken, von den Ausgangsmaterialien bis hin zum späteren Recycling. Die dabei zu berück­sichtigenden Aspekte sind vielschichtig und möglichst frühzeitig zu adressieren.

Je nach beabsichtigtem Einsatzzweck eines Akkus stellen sich zunächst grundlegende Fragen zur eingesetzten Zellchemie, zum Zellkonzept bis hin zu Modul- und Systemaufbau inklusive Systemüberwachung und Sicherheit. Die anwendungsspezifische Systementwicklung schließt aber nicht nur die elektrischen Leistungsdaten, den Konstruktionsaufwand und die Praxistauglichkeit ein. Ebenso sind der Materialeinsatz, die spätere Zerlegbarkeit der Systeme und der Einzelkomponenten sowie die Möglichkeiten für die Wiedergewinnung oder Weiterverwendung der eingesetzten Rohstoffe zu betrachten.

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Akkus neu denken

Unter der Prämisse „Eine Batterie neu denken“ verfolgt das Verbundvorhaben Innobatt einen innovativen Ansatz für anwendungsspezifische Akkus, der möglichst viele Stufen der Technologieentwicklung einbezieht. Innobatt wurde Ende 2022 gestartet und vereint ein Konsortium aus Wissenschaft und Industrie. Ziel der Projektpartner ist die gemeinsame Entwicklung eines intelligenten elektrischen Speichersystems inklusive der kompletten Neugestaltung der dafür benötigten Konstruktionselemente.

Ausgangspunkt ist die Zellchemie der Aluminium-Ionen-Batterie (AIB), die mit kostengünstigen, nicht entflammbaren Materialien arbeitet und auf kritische Rohstoffe wie Lithium, Nickel, Kobalt oder Blei verzichtet. Im Labormaßstab ließen sich einsatzfähige AIB-Pouchzellen mit hoher Zyklenstabilität, sehr guter Schnellladefähigkeit sowie Energiedichten in Größenordnung der etablierten Blei-Säure-Akkumulatoren herstellen.

Für das smarte AIB-System entwickelt das Konsortium derzeit ein revolutionäres Moduldesign mit einem neuartigen Batteriemanagementsystem (BMS). Quantenbasierte hochsensitive Sensoren sorgen für eine wesentlich genauere Überwachung der Betriebsparameter der einzelnen Akkuzellen, als bislang üblich. Ein sicheres, funkgestütztes Kommunikationskonzept übernimmt die hochauflösende Datenübertragung zwischen den Akkumodulen. Die drahtlose Kommunikation erlaubt erhebliche Materialeinsparungen bei der Verkabelung und eröffnet zusätzliche Konstruktionsvorteile im Akkusystem. Der durchdachte Zell- und Modulaufbau und die vereinfachte Systemarchitektur ermöglichen ein materialeffizientes Speichersystem, das von Beginn der Entwicklung an auf ressourcenschonenden Materialeinsatz und Wiederverwertbarkeit ausgelegt ist. Abschließend wird in einem Demonstrator die Leistungsfähigkeit des neuentwickelten Akkusystems gezeigt und getestet.

Schematische Darstellung des innovativen Projektansatzes zur Einbindung einer neuartigen Batteriezelle in ein Demonstratorsystem mit quantenbasierter Sensorik sowie funkbasierter Datenübertragung und Steuerung mittels foxBMS.
Schematische Darstellung des innovativen Projektansatzes zur Einbindung einer neuartigen Batteriezelle in ein Demonstratorsystem mit quantenbasierter Sensorik sowie funkbasierter Datenübertragung und Steuerung mittels foxBMS.
(Bild: Innobatt / Fraunhofer IISB)

Die Partner im Verbundprojekt Innobatt sind das Fraunhofer IISB Erlangen/Freiberg als Konsortialführer, der Lehrstuhl für Elektronische Bauelemente (LEB) der FAU Erlangen-Nürnberg, das Forschungszentrum Energiespeichertechnologien EST der TU Clausthal sowie die Unternehmen Hima Paul Hildebrandt in Brühl und Accurec-Recycling in Krefeld.

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Das Konsortialprojekt Innobatt wird vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Programms „Batterie2020Transfer“ gefördert.

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