Umfrage im Auftrag von Utimaco IoT, Smart City und Digital Payments – Deutsche sind skeptisch

Von Bernhard Lück 4 min Lesedauer

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Einer von Utimaco beauftragen Umfrage zufolge trauen es sich nur 25 Prozent der deutschen Verbraucher zu, den Begriff „Smart City“ zu definieren, bei „IoT“ sind es sogar nur 20 Prozent. Smart-Home-Geräten und dem digitalen Bezahlen begegnet eine Mehrheit mit Skepsis.

Utimaco-CEO Stefan Auerbach: „Deutsche sind anscheinend weniger offen für neue Technologien als Verbraucher in anderen wichtigen Märkten.“
Utimaco-CEO Stefan Auerbach: „Deutsche sind anscheinend weniger offen für neue Technologien als Verbraucher in anderen wichtigen Märkten.“
(Bild: Utimaco)

Deutsche Verbraucher sind in der Mehrheit mit den Begriffen „IoT“ und „Smart City“ noch wenig vertraut. Lediglich ein Fünftel bzw. ein Viertel traut sich eine Definition zu, wie Utimaco, ein Anbieter von IT-Sicherheitslösungen, in einer aktuellen Umfrage ermitteln ließ. Smart-Home-Geräte werden hierzulande nur von 30 Prozent der Bürger genutzt. Mobile Payment bevorzugen lediglich 16 Prozent der Befragten. Bei Bezahllösungen dominieren Bargeld (42 %) und Kartenzahlungen (20 %).

Vernetzte Welt, unbekannte Welt?

Laut Digital-Index 2022/2023 der Initiative D21 nutzen 93 Prozent der Deutschen das Internet – damit ist es längst kein Neuland mehr. IoT und Smart Cities – Konzepte, die in der Tech-Welt längst alltäglich sind – sind hingegen in der allgemeinen Bevölkerung noch nicht überall bekannt. Nur wenige deutsche Verbraucher fühlen sich in der Lage, eine Definition der beiden Begriffe zu geben. Demzufolge geben auch nur 16 Prozent der Befragten an, dass sie das IoT aktiv nutzen. Weniger als ein Drittel (30 %) hat das eigene Zuhause mit smarten Geräten ausgerüstet. Hingegen ist der Durchschnitt aller in der Umfrage untersuchten Länder merklich höher: 26 Prozent IoT-Nutzung und 38 Prozent Smart-Home-Nutzung (die Befragung wurde auch in Spanien, UK, Singapur, Mexiko und den USA durchgeführt). Wenn Deutsche Smart-Home-Geräte nutzen, dann sind es Smart TVs (52 %), Virtuelle Assistenten wie Amazon Alexa oder Google Home (51 %) oder – angesichts der Energiekrise des letzten Jahres wenig überraschend – Geräte zur Energieersparnis wie vernetzte Thermostate, Beleuchtung etc. (47 %).

Von den Befragten, die keine Smart-Home-Geräte nutzen, gibt eine knappe Mehrheit von 51 Prozent an, dass sie dafür keinen Bedarf sehen. 30 Prozent sagen aber auch, dass sie diesen Geräten nicht vertrauen, und 28 Prozent geben an, bereits Opfer von Hacking, Identitätsdiebstahl oder Datenverlust über diese Geräte geworden zu sein. 43 Prozent aller Befragten in Deutschland sind der Meinung, dass Hersteller mehr tun müssten, um ihre Geräte abzusichern.

Bargeld bleibt dominant

Unter den deutschen Befragten ist Bargeld noch immer das beliebteste Zahlungsmittel. 42 Prozent geben an, dass sie am liebsten mit Scheinen und Münzen bezahlen. Auf dem zweiten Platz folgen mit 20 Prozent Kartenzahlungen, Mobile Payment landet mit 16 Prozent auf dem dritten Rang. Bei der Frage nach der sichersten Zahlungsmethode dominiert Bargeld in Deutschland noch klarer: 59 Prozent der Befragten hierzulande halten diese Bezahlvariante für die sicherste. Wenig überraschend zeigen sich hier die größten Unterschiede zu den anderen Ländern, in denen die Befragung durchgeführt wurde: Global gesehen sind Karten das beliebteste Zahlungsmittel (32 %). Was die Sicherheit der Zahlungsmethoden angeht, wird auch in den meisten anderen untersuchten Ländern Bargeld an erster Stelle genannt, allerdings mit wesentlich weniger Zustimmung als in Deutschland. International halten 36 Prozent Bares für die sicherste Methode. Weit abgeschlagen, auch im internationalen Vergleich, sind Kryptowährungen wie Bitcoin, Ethereum etc.

Vertrauen im Netz generell verbesserungswürdig

Generell scheint bei der Nutzung digitaler Technologien in Deutschland noch viel Unsicherheit mitzuschwingen. So geben beispielsweise 39 Prozent der befragten Deutschen an, dass sie nicht wissen, welche Informationen bei der Nutzung über sie gesammelt werden. Im Vergleich mit den anderen untersuchten Ländern ist dies der höchste Wert, während der Durchschnitt aller Befragten in sechs Ländern bei 27 Prozent liegt.

Insgesamt machen sich 69 Prozent der Bundesbürger Sorgen um die Sicherheit ihrer Daten, wenn sie digitale Dienste nutzen. 31 Prozent der Deutschen wurden auch bereits Opfer von Datenverlust, Identitätsdiebstahl oder Onlinebetrug (mit und ohne direkten Schaden). Weitere 16 Prozent können nicht sagen, ob sie schon einmal betroffen waren.

„Es ist nicht nur die bekannte Vorliebe für Bargeld, auch an anderer Stelle sehen wir, dass Deutsche anscheinend weniger offen für neue Technologien sind als Verbraucher in anderen wichtigen Märkten. Als Gründe dafür können wir unter anderem Sorgen um die Datensicherheit und mangelndes Vertrauen in die neuen Technologien ausmachen“, sagt Stefan Auerbach, CEO von Utimaco. „Vor dem Hintergrund, dass die Digitalisierung hierzulande ohnehin als stockend gilt, sind diese Zahlen beunruhigend. Wir brauchen auch in Deutschland mehr Technologieoffenheit, um im Wettbewerb der digitalen Ökonomie nicht abgehängt zu werden. Fundiertes Wissen sowie verlässliche Standards spielen dabei sicherlich eine entscheidende Rolle. Um einer Technologie wirklich zu vertrauen, müssen Bürger ein Verständnis der Sicherheitsmaßnahmen und Regularien im Hintergrund haben. Hier sehe ich auch uns als IT-Sicherheits- und Trust-Anbieter in der Pflicht, Aufklärungsarbeit über Sicherheit und Vertrauen im digitalen Raum zu leisten. Auch das Bildungssystem ist hier gefordert, um Schüler bereits in jungen Jahren für Technologie zu begeistern, aber auch für die Herausforderungen der digitalen Welt zu wappnen.“

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Erstveröffentlichung auf unserem Partnerportal Big Data Insider.

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