Magnetfeldforschung & Wechselstrom Nikola Tesla und die Faszination der unsichtbaren Kräfte

Von Antonio Funes 8 min Lesedauer

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Nicht ohne Grund hat Milliardär Elon Musk seine erfolgreiche E-Fahrzeug-Firma Tesla genannt! Das Leben und Schaffen von Nikola Tesla im historischen Seitenblick.

Das Labor in Colorado Springs - die Blitze sind durch Langzeitbelichtung entstanden als Tesla nicht im Raum war.
Das Labor in Colorado Springs - die Blitze sind durch Langzeitbelichtung entstanden als Tesla nicht im Raum war.

In der Historie der Elektroniktechnik gibt es zahlreiche wichtige Persönlichkeiten, die sich in Bereichen der Forschung und Entwicklung oder auch durch besondere Erfindungen und Innovationen einen Namen gemacht haben. Heute geht es um einen extrovertierten Vertreter, nämlich Nikola Tesla. Nicht ohne Grund hat der mittlerweile umstrittene Milliardär Elon Musk seine E-Fahrzeug-Firma nach Tesla benannt.

Zum einen ist Nikola Tesla durch seine Arbeit mit elektrischem Strom bekannt geworden, zum anderen war Tesla aber auch eine besondere Persönlichkeit, was für Musk offenbar durchaus Vorbildcharakter hat. Tesla schaffte es, Durchschnittsbürger von Dingen zu faszinieren, die normalerweise eher in Hinterzimmern der Naturwissenschaftler stattfanden und eigentlich nur bei Fachleuten auf Interesse stießen.

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Teslas wusste, wie er sein Publikum mit wissenschaftlichen Erkenntnissen unterhalten kann, und setzte sein sehr gepflegtes, oft als dandyhaft beschriebenes Äußeres ein. Wir beschreiben in unserem Artikel den wechselhaften Werdegang Teslas und starten mit seinen ersten 32 Lebensjahren, während denen wegen Teslas teils wankelmütigem Charakter zunächst wenig auf eine wirklich seriöse Karriere als Wissenschaftler hindeutete.

Von der Geburt bis zum abgebrochenem Studium

Geboren wurde Nikola Tesla am 10. Juli 1856 in der Stadt Smiljan, die damals zum Kaisertum Österreich gehörte und auf dem heutigen Staatsgebiet von Kroatien liegt. Die Gymnasialzeit verbrachte er im etwa 130 Kilometer entfernten Karlovac bei einer Tante. Studiert hatte Tesla wiederum ab 1875 im österreichischen Graz an der dortigen Königlich Technischen Hochschule, wo er 1876 schließlich für den Studiengang Maschinenbau zugelassen wurde.

1878 wurde er exmatrikuliert, da Gebühren nicht bezahlt worden waren – allerdings schien sich Tesla damals bereits nicht mehr sonderlich für das Studium zu interessieren und zog nach Marburg, wo er zwar als Maschinenbauer angestellt wurde, aber negativ durch Karten- und Billardspiel in Etablissements mit zweifelhaftem Ruf auffiel. Dies ging so weit, dass er 1879 sogar polizeilich aus der Stadt verwiesen wurde. Da inzwischen Teslas Vater verstorben war, zog Nikola Tesla mit der Unterstützung seines Onkels nach Prag, angeblich um das Studium abzuschließen – er fasste aber schließlich in Budapest Fuß und begann im Jahr 1882 als Techniker für Telegrafen-Technik zu arbeiten.

Sein Arbeitgeber war Tivadar Puskás, der eine Vertretung des schon damals bekannten US-Erfinders und Unternehmers Thomas Alva Edison leitete und Tesla schließlich Ende 1882 nach Paris vermittelte, wo wiederum Charles Batchelor eine Tochterfirma des Edison-Konzerns betreute. Tesla war dabei bis zum Frühjahr 1884 mitverantwortlich für die Elektrifizierung der Beleuchtung in Paris.

Von Europa in die Neue Welt

Tesla reiste 1884 schließlich nach New York, wo er von Thomas Alva Edison eingestellt wurde – doch schon Ende des Jahres gab es Streitigkeiten, unter anderem um Teslas Gehaltsforderungen, sodass Tesla das Arbeitsverhältnis verließ. Im Folgejahr fiel Tesla auf zwei Geschäftspartner hinein, mit denen er in Rahway (New Jersey, USA) die Firma Tesla Electric Light and Manufacturing Company gründete. Die Partner von Tesla wollten auf diesem Wege lediglich Lizenzgelder bei der Lampenproduktion vermeiden, legten aber keinen Wert auf die Ideen von Tesla.

Ende 1886 ging die Firma in Konkurs, obwohl etwa Teslas Patent für eine Bogenlampe vielversprechend für den geschäftlichen Erfolg gewesen wäre. Letztendlich war diese Pleite aber der Start für die eigentliche Karriere von Tesla, denn anstatt eine möglicherweise florierende Firma zu leiten, schlug er sich eine Weile mit kleinen Jobs herum und lernte er den Juristen Charles F. Peck sowie Alfred S. Brown kennen. Letzterer hatte bei der Bank Western Union eine hohe Position im Aufsichtsbereich inne.

Tesla konnte beide von seinen Talenten und einer spezifischen Idee überzeugen, nämlich dem Zweiphasenwechselstrom, zu dem Tesla zwecks weiterer Forschung einen entsprechenden Generator herstellen wollte. Hieraus ging dann eine Zweiphasensynchronmaschine hervor, die mit rotierenden Magnetfeldern arbeitet und zu den Drehstrommaschinen zählt. Sie gilt als Meilenstein für die Übertragung von Energie, um aus elektrischer Energie mechanische Energie oder auch umgekehrt aus mechanischer Energie elektrische Energie zu erzeugen.

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Tesla hatte also einen Stromgenerator entwickelt, was ihm so viel Aufmerksamkeit einbrachte, dass er im Jahr 1888 erste Artikel in Fachmagazinen veröffentlichte und damit seinen Bekanntheitsgrad weiter steigerte. Zu diesem Zeitpunkt war Teslas zum Teil chaotische Lebensgeschichte in ruhigere Bahnen geraten, sodass er seine Forschung endlich gezielter fortsetzte.

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