Singleboard-Computer Raspberry Pi 4 B jetzt mit 8 GB RAM

Von Margit Kuther

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Doppeltes RAM für Raspberry Pi 4 B, dazu ein optimierter Stromverbrauch, OpenGL-ES 3.1-Konformität und als Zugabe noch ein 64-Bit-Raspberry Pi OS. Die Mini-PC-Platine ist nun fit für speicherintensive Anwendungen wie maschinelles Sehen.

Raspberry Pi 4 B: jetzt auch mit 8 GB Arbeitsspeicher erhältlich.
Raspberry Pi 4 B: jetzt auch mit 8 GB Arbeitsspeicher erhältlich.
(Bild: Farnell)

Raspberry Pi 4 B basiert auf Broadcoms 28-nm-SoC (System-on-Chip) BCM2711. Der 64-Bit-Vierkerner mit Cortex-A72 (ARM v8) taktet mit 4 x 1,5 GHz. Obgleich der BCM2711 von Haus aus bis zu 16 GB LPDDR4-SDRAM adressieren kann, boten die bisherigen Varianten des Raspberry Pi 4 B, die im Juni 2019 auf den Markt kamen, lediglich 1, 2 oder 4 GB Arbeitsspeicher. Bereits damals liebäugelten die Entwickler des Raspberry Pi mit einer 8-GB-Variante. Doch „es fehlte ein 8-GB-Package, das wir adressieren konnten, so Eben Upton, Raspberry Pi Trading Chief Executive. „Glücklicherweise konnte unser Partner Micron Anfang des Jahres Abhilfe schaffen.“

Für Power-User mit großem Datenvolumen

Raspberry Pi 4 B mit 8 GB LPDDR4-SDRAM eignet sich für Anwendungen, bei denen große Datenmengen in Echtzeit mit minimalen Latenzen verarbeitet werden müssen, etwa Edge-Gateways, maschinelles Sehen und Gesichtserkennung. Des Weiteren eignen sich die 8 GB RAM bestens fürs Cloud-Gaming, das Kompilieren umfangreicher Software, bei einer hohen Serverlast oder zur Bildbearbeitung etwa mit der neuen 12-MP-Raspberry-Pi-Kamera mit Wechselobjektiven.

Da das 8-GB-LPDDR4-SDRAM höhere Spitzenströme erfordert, wurden die Stromversorgungskomponenten auf dieser Platine neu angeordnet. Dazu wurde ein Schaltnetzteil von der rechten Seite der Platine neben den USB-2.0-Buchsen entfernt und ein neuer Schalter neben dem USB-C-Stromversorgungsanschluss hinzugefügt. Ansonsten entsprechen die technischen Daten der 8-GB-Variante den Modellen des Raspberry Pi 4 B mit 1, 2 oder 4 GB Speicher.

Drosselung des Stromverbrauchs via Software

Auch Software-seitig haben die Raspberry-Pi-Entwickler einige Optimierungen vorgenommen. Um den Stromverbrauch des Raspberry Pi 4 B im Leerlauf und unter Last zu reduzieren, „haben wir auf der Softwareseite enorme Arbeit geleistet“, so Eben Upton. „Wir haben zudem die OpenGL-ES-3.1-Konformität bestanden, mit der Arbeit an einem Vulkan-Treiber begonnen – Vulkan ist eine Grafik- und Berechnungs-API, die effizienten, plattformübergreifenden Zugriff auf moderne GPUs bietet –, und eine Beta-Version des USB-Massenspeicher-Boot-Modus ausgeliefert. All dies neben den üblichen Fehlerbehebungen, Funktionserweiterungen und Kernel-Versionsbeschleunigungen.“

Aus Raspbian wird Raspberry Pi OS

Das Standard-Betriebssystem des Raspberry Pi, Raspbian, verwendet einen 32-Bit-LPAE-Kernel und ein 32-Bit-Benutzerumfeld. Dies ermöglicht mehreren Prozessen die gemeinsame Nutzung des 8-GB-Speichers, allerdings mit der Einschränkung, dass kein einzelner Prozess mehr als 3 GB nutzen kann. „Für die meisten Benutzer stellt dies keine ernsthafte Einschränkung dar“, so Eben Upton, „zumal jeder Tab in Chromium einen eigenen Prozess erhält. Das Festhalten an einem 32-Bit-System hat den Vorteil, dass auf jedem Board von einem Alpha-Board aus dem Jahr 2011 bis zum heutigen neuen 8-GB-Produkt das gleiche Bild läuft.“

Allerdings gebe es Powernutzer, so Upton, die „alle 8 GB in den Adressraum eines einzigen Prozesses abbilden wollen – und diese benötigen ein 64-Bit-Benutzerumfeld. Um auch diese Nutzergruppe zufrieden zu stellen, hat die Raspberry Pi Foundation kürzlich „eine frühe Beta-Version des eigenen 64-Bit-Betriebssystem-Images veröffentlicht. Dieses enthält die gleichen Anwendungen und die gleiche Desktop-Umgebung, die auch im regulären 32-Bit-Image zu finden sind, wurde aber gegen die Debian arm64-Portierung gebaut.

Bis dato hieß das Standard-Betriebssystem für Raspberry Pi Raspbian. Doch nun erhielten sowohl das 32- als auch das 64-Bit-Image einen neuen Namen, nämlich Raspberry Pi OS. Denn „wir wollen sicherstellen, dass es für neue Benutzer so einfach wie möglich ist, unser empfohlenes Betriebssystem für Raspberry Pi zu finden“, kommentiert Eben Upton.

Raspberry Pi 4 B mit 8 GB RAM kann etwa über Farnell für rund 75 Euro geordert werden. Verfügbar bei Farnell ist Raspberry Pi 4 B mit 2, 4 oder 8 GB RAM, nicht mehr in der Variante mit 1 GB Speicher.

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